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Thomas Nierle, Präsident von Médecins sans frontières Schweiz.
ZVG.
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«Die Ebola-Krise ist weiterhin nicht unter Kontrolle»

Thomas Nierle, Arzt und Präsident von Médecins Sans Frontières, appeliert wieder an die internationale Gemeinschaft. Liberia, Sierra Leone und Guinea brauchen dringend Hilfe, sagt er als Gast von Ivana Pribakovic. Vor kurzem ist er aus Westafrika zurückgekommen.

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Schon im Frühling warnten die «Ärzte ohne Grenzen» vor der Ebola-Epidemie und rüttelten mit dem Apell die WHO auf. Ein Teil der Hilfe ist in den drei von Ebola betroffenen Ländern angekommen, aber wichtige Hilfe fehlt. Zum Beispiel das Personal. Das hat Thomas Nierle auf seiner Reise durch Liberia, Sierra Leone und Guinea festgestellt. Er sagt: «Die Ebola-Krise ist weiterhin nicht unter Kontrolle, das muss man deutlich sagen. Die Krankheit breitet sich weiter aus.» Der Arzt und Präsident von Médecins Sans Frontières fordert auch eine bessere Koordination der Hilfe. Da seien Regierungen und die Uno gefordert. «Das ist nicht unsere Aufgabe. Unsere Hauptmission ist es, Menschen zu retten, auch Menschlichkeit in die Krise zu bringen». Nach wie vor ein Problem sei die Stigmatisierung: Vor allem dann, wenn es um Kinder gehe, die nach der Genesung von den Familien ausgestossen werden. «Da versuchen wir, zu informieren, und die Kinder zu unterstützen. Es gibt aber auch viele positive Erlebnisse. Man darf nicht vergessen, dass die Menschen hier ein grosses Herz haben.»

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