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Martin Fritz, Journalist in Tokio.
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Japan - Fünf Jahre nach der Atomkatastrophe

Am 11.Mai 2011 geschah es: Im Pazifik, vor Japan bebte die Erde und löste einen Tsunami aus. Hat die Katastrophe Japans Atompolitik verändert? Wo und wie leben die Menschen, die damals fliehen mussten? Martin Fritz, Journalist in Tokio, hat das Beben selbt erlebt. Er ist Gast von Ivana Pribakovic.

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Durch die Flutwelle beschädigte den Atomreaktor in Fukushima. Radioaktivität trat aus. Wegen der atomaren Verseuchung mussten 165‘000 Menschen fliehen. Heute, fünf Jahre später, sind fast 100‘000 immer noch nicht nach Hause zurückgekehrt - weil sie nicht können oder nicht mehr wollen wegen der radioaktiven Strahlung.

In Nahara, in der Nähe von Fukushima sind viele Häuser noch leer. «Viele junge Leute, die damals fliehen mussten, gehen nicht zurück, weil sie ihre Kinder nicht draussen spielen lassen könnten», erzählt Martin Fritz nach seinem Besuch in Nahara. Zurück in die Gegend, wo noch Strahlung vorhanden ist, gehen meist nur ihre Eltern, die stark mit der Region verwurzelt sind. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch an der Küste, wo der Tsunami ganze Dörfer und Sädte wegfegte. Der Tsunami hat die Generationen auseinandergerissen.

Auch Japans Atompolitik hat sich seit der Katastrophe verändert. Die Angst vor der Atomkraft ist tief in der japanischen Seele verankert, denn die Bevölkerung hat auch die Bombe von Hiroshima nicht vergessen. «Auch wenn Premierminister Shinzo Abe von einer Renaissance der Atomkraft träumt: Es wird sie nicht geben, denn es hat ein Umdenken stattgefunden», sagt Martin Fritz. Die Leute wissen jetzt, dass die Atomkraft nicht sicher ist, wie man ihnen jahrzehntelang eingeredet hat.

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