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Schauspielerin Sarah Spale «Als Kind wollte ich Lastwagenfahrerin werden»

Sarah Spale spielt in der neuen SRF-Krimiserie «Wilder» an der Seite von Marcus Signer die weibliche Hauptrolle. Als Ermittlerin im fiktiven Dorf Oberwies musste die Basler Schauspielerin nicht nur in eisiger Kälte drehen, sondern auch einen neuen Dialekt lernen.

Etwas überrumpelt sei sie gewesen, als sie die Rolle der Rosa Wilder erhalten habe, räumt Sarah Spale ein. Die 37-jährige Schauspielerin, die mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Buben in Basel lebt, wusste erst nicht, wie sie alles unter einen Hut bringen sollte.

Doch der Reiz, die weibliche Hauptrolle in der neuen SRF-Krimiserie «Wilder» zu übernehmen, war gross. Nun stapft die zierliche Baslerin als Ermittlerin Rosa Wilder durch den Schnee im fiktiven Dorf Oberwies, verfolgt Spuren im komplexen Kriminalfall und kämpft mit der eigenen Vergangenheit.

«Rosa trägt eine grosse Spannung in sich»

Rosa ist der rote Faden, der durch die Serie führt. An der Figur reizte Spale deren Vielschichtigkeit: «Ob als Profi bei den Ermittlungen oder mit den verknorzten Eltern am Familientisch: Rosa trägt eine grosse Spannung in sich. Sie ist ein sehr verletzlicher Mensch, zugleich eine starke, unabhängige Frau.»

Spale schätzte die Chance, sich intensiv mit dieser Figur auseinanderzusetzen zu können. «Die Serie gibt Zeit, eine Figur kennenzulernen und zu entwickeln.»

Eine Frau hält eine Pistole und lehnt an einer Hausmauer
Legende: Sarah Spale als Rosa Wilder: Die Polizistin ist zugleich stark und verletzlich. SRF/Pascal Mora

Griechenland und Hildesheim

Für die Rolle der Rosa lernte Spale sogar Berndeutsch – kein leichtes Unterfangen für eine Baslerin. Dass sie heute wieder in ihrer Geburtsstadt lebt, sei nicht ihr Plan gewesen.

Filme mit Sarah Spale

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Legende: SRF/Daniel Winler

Ihr Filmdebüt hatte Spale 2002 im Fernsehfilm «Dilemma» von Toboias Ineichen. Sie hat in mehreren TV-Produktionen wie «Jimmie» (2008) oder der Serie «Tag und Nacht» (2008) mitgewirkt. Zuletzt war sie im Kinofilm «Nachtzug nach Lissabon» (2013) und im «Tatort – Geburtstagskind» zu sehen.

Als sie bei einem Familienbesuch ihren heutigen Mann kennenlernte, blieb sie «in der Heimat hängen», nach einigen Zwischenstationen: Mit 19 zog sie alleine in die Ferne, bis sie auf einer kleinen griechischen Insel strandete und im Bistro eines alten Griechen aushalf.

In der Fremde zuhause

Eine neue Lebensart kennenzulernen und sich in der Fremde zuhause zu fühlen sei für sie als junge Frau eine spezielle Erfahrung gewesen.

Auch später zog es sie immer wieder zurück nach Griechenland. Dazwischen lebte sie in Bern, im Tessin und im deutschen Hildesheim, wo sie Anfang 2000 Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis studierte.

Dort fühlte sie sich etwas verloren, sagt Sarah Spale rückblickend. Als dann ein Rollenangebot für das Theater Madame Bissegger kam, nutzte sie die Gelegenheit und brach das Studium ab. Diesen Schritt hat die Schauspielerin nie bereut.

Schauspielerin statt Lastwagenfahrerin

Als Kind wollte sie Lastwagenfahrerin werden, im coolen Anorak einfach wegfahren. Zum Schauspiel kam sie über das Schultheater. Das machte Spass, die Reaktionen waren gut.

Mit 18 spielte sie im jungen Theater Basel im Stück «Die Schaukel», das grossen Erfolg hatte. Mit dem fehlenden Abschluss hingegen hatte sie lange zu kämpfen. Trotz zahlreichen Rollenangeboten verspürte sie das Bedürfnis, unabhängiger zu sein. Von Produktionsfirmen, Agenturen. So nahm sie die Ausbildung zur Primarlehrerin in Angriff.

Spale klettert lachend auf einen Baum.
Legende: Neben ihren Engagements als Schauspielerin ist Sarah Spale in einem Jugendzentrum tätig. SRF/Claudia Herzog

Pingpong im Jugendhaus

Heute arbeitet die Schauspielerin in einem Jugendzentrum. Dort kocht sie, hilft bei Hausaufgaben und Bewerbungen. Spielt Pingpong oder guckt Fussball.

wilder.ch

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Alles zur neuen Krimi-Serie «WILDER» fidnen Sie auf der Website wilder.ch.

Erkennen die Jugendlichen in ihr die Schauspielerin? «Sie wissen, was ich mache, doch das interessiert sie wenig. Gelegentlich haben sie eine Frage oder reissen einen Witz. Doch ihre Prioritäten liegen woanders: Prüfungen, Lehrstellensuche.»

Schauspiel ist Teamarbeit

Es ist diese Normalität, die Sarah Spale an dieser Arbeit so schätzt. Als Ausgleich zur aufreibenden Schauspielerei gibt ihr das den nötigen Halt. Spale wirkt bodenständig und bescheiden.

Sich selber stellt sie nicht gerne in den Mittelpunkt, betont die Teamarbeit. «Mein Gesicht kennt man, doch der Kameramann sorgte für herausragende Bilder, die Crew stand tagelang in der Kälte im Schnee. Ohne meine Kolleginnen und Kollegen im Hintergrund wäre eine solche Produktion nicht möglich.»

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