SRF Sport: Nach den Plätzen 5, 15, 5 und 10 in den ersten vier Trainings hat Rico Peter in den beiden Abschlusstrainings zweimal die Bestzeit aufgestellt. Sind Sie überrascht?
Christian Reich: Eigentlich nicht. Rico hat schon beim Weltcupfinale letztes Jahr auf dieser Bahn ein gutes Rennen gezeigt. Mit dem 2. Platz hat er damals bewiesen, dass er im Vierer hier sehr schnell sein kann.
Sie haben nach dem Abschlusstraining mit Rico Peter gesprochen. Wie ist er drauf?
Er ist sehr gut drauf. Die Bahn liegt ihm – mit dem Vierer viel mehr als mit dem Zweier. Rico ist guten Mutes, sagte mir aber, er müsse die Nervosität besser in den Griff kriegen. Und es stimmt: Auch mir ist im Zweier aufgefallen, dass er am Start unheimlich verkrampft wirkte. Wir haben darüber gesprochen und ich habe ihm ein paar Tipps gegeben.
Welche Tipps sind das konkret?
Ich habe ihm gesagt, er solle sich ablenken wenn er in die Startbox geht. Er soll nicht an die Schlüsselstellen denken, sondern sich ‹etwas zurücknehmen› und nur auf den Start fokussieren. Sobald er dann im Schlitten ist, kommen die Gedanken an die entscheidenden Kurven von alleine.
Wer die Abschlusstrainings gewinnt, zählt in der Regel zu den Topfavoriten. Rico Peter auch?
Einen Topfavoriten gibt es nicht. Es gibt mehrere Medaillenanwärter. Zu denen gehören sicher die Bobs von Nico Walther und Francesco Friedrich, aber auch Oskars Melbardis. Den Südkoreaner Yunjong Won mit Startnummer 1 muss man wohl auch noch auf der Rechnung haben. Und dann natürlich Rico Peter.
Gewinnt er eine Medaille?
Er gehört absolut zu den Medaillenkandidaten – zu den Diplomkandidaten sowieso.
Sendebezug: Laufende Olympia-Berichterstattung