Dutzende afghanische Sportlerinnen, darunter nach Medienberichten auch Fussball-Nationalspielerinnen, haben die Hauptstadt Kabul auf einem Evakuierungsflug verlassen können. Über 50 sollen in Australien aufgenommen werden. Die Fussballer-Gewerkschaft FIFPRO dankte der australischen Regierung für ihre Unterstützung.
Die ehemalige Kapitänin des Nationalteams, Khalida Popal, die sich für die Evakuierung engagiert hatte, sprach von einem «grossen Sieg» nach «extrem stressigen Tagen». Popal hatte aus ihrem dänischen Exil afghanische Sportlerinnen aufgerufen, zu ihrer Sicherheit ihre Dresses zu verbrennen und Sportbilder aus ihren sozialen Medien zu löschen.
In Lebensgefahr
Ihren Angaben zufolge sind etliche Sportlerinnen in der Vergangenheit von Taliban vergewaltigt und gesteinigt worden. Die Fifa hatte erst vor kurzem mehrere Regierungen aufgerufen, bei der Notfall-Evakuierung zu helfen.
Letzte Woche war ein Nachwuchs-Nationalspieler beim Versuch, sich an ein US-Evakuierungsflugzeug zu klammern, beim nachfolgenden Sturz ums Leben gekommen.
Inzwischen bot der italienische Fussballverband an, geflohene afghanische Spielerinnen und Spieler im Trainingszentrum Coverciano bei Florenz aufzunehmen. Dort sollen sie die Möglichkeit erhalten, «ihren Traum, Fussball zu spielen, weiterleben zu können», so Verbandschef Gabriele Gravina.