Eine Übungsfahrt ist immer auch mit Vorsicht zu geniessen. Trotzdem liefert das 1. Training zur Abfahrt vom Dienstagmorgen in Yanqing aus Schweizer Sicht jede Menge ermutigende Anhaltspunkte.
Priska Nufer, die noch um einen internen Startplatz sticht, stellte überraschend die Bestzeit auf. Mit der Nummer 26 nutzte sie den Vorteil aus den zunehmend besseren Sichtverhältnissen mit hervorguckender Sonne gekonnt aus. Der einzige Makel der 30-Jährigen, die am Vortag Geburtstag feierte: ein ausgelassenes Tor inklusive erkennbarer Abkürzung (damit war sie allerdings in guter Gesellschaft).
Schweizer «Päckli» auf den Positionen 4 bis 6
44 bzw. 67 Hundertstelsekunden hinter Nufer sprengten Kira Weidle (GER) sowie Christine Scheyer (AUT) eine Schweizer Armada an der Spitze des Trainingsklassements. Denn Corinne Suter und die durch ihren Medaillengewinn vom Vortag im Super-G beflügelten Michelle Gisin und Lara Gut-Behrami reihten sich geschlossen auf den Rängen 4 bis 6 ein.
Jasmine Flury folgte mit 1,66 Sekunden Differenz an Position 13. Die Davoserin ist nebst Gut-Behrami und Suter für das Olympia-Rennen gesetzt. Von den noch in den Selektionskampf involvierten Athletinnen sammelte nebst Nufer auch Joana Hählen (8.) Argumente, nicht aber Noémie Kolly (26.).
Goggia atmet nach bestandenem Härtetest auf
Eine solide Rückkehr glückte Sofia Goggia. Knapp 3 Wochen nach ihren gravierenden Knie-Verletzungen, die sie sich beim Heim-Auftritt in Cortina zugezogen hatte, gab es enorme Fragezeichen um die körperliche Verfassung der Italienerin.
Die 6-fache Saisonsiegerin zerstreute aber alle Bedenken und war als 12. mit 1,55 Sekunden Rückstand schon wieder kompetitiv. Im Ziel wirkte Goggia sichtlich erleichtert und dankbar über ihre Blitzheilung. Ihr linkes Knie sei stabil, «noch muss ich das Vertrauen zurückgewinnen».