«Ich habe vielleicht etwas Angst in mir, es zu akzeptieren.» Das meinte Vierfach-Olympiasieger Simon Ammann zur Frage von SRF-Moderator Sascha Ruefer, ob sein Rücktritt bevorstehe. «Wenn ich den ‹Skispringer› in eine Ecke stelle, kommt er wieder hervor, sobald ich eine Schanze sehe», begründete der 40-Jährige sein Zögern, einen definitiven Rücktritt zu geben.
«Vielleicht ist eine Probezeit eine Idee: Ich würde einfach eine Weile nicht springen und schauen, wie es sich anfühlt.» Auf der faulen Haut liegen würde er in dieser Phase aber nicht: «Ich habe dieses Jahr viel zu tun: das Haus umbauen, das Studium weiterführen, der Familie Platz geben», so Ammann.
Start bei Skiflug-WM geplant
Nicht zur Diskussion steht trotz der mässigen Resultate in Peking (zweimal 25. im Einzel, Rang 8 mit dem Team) ein sofortiger Rücktritt. «Die Skiflug-WM ist ein spannender Schlusspunkt in dieser Saison. Ich möchte gerne nochmals den Druck unter den Ski spüren.»
Ausserdem äusserte sich Ammann über...
- ... seine insgesamt 7. Olympia-Teilnahme : «Ich bereue die Reise nach Peking nicht. Diese gigantische Schanze war super zum Springen. Das Gefühl habe ich lange vermisst. Dass ich meinen Kindern dereinst erzählen kann, dass ich mit 40 über diese Anlage gesprungen bin, ist viel wert.»
- ... seinen aktuellen Status : «Neben den Medaillengewinnern gibt es an Olympia auch Statisten. Diese absolvieren den Wettkampf auch. Und es ist schön, die Rolle als Team-Oldie zu spielen.»
- ... seine schwierige Saison : «Ich habe im Sommer-GP sauber vorgelegt. Dann hat mich diese blödsinnige Fussverletzung länger ausgebremst als erwartet. Im Januar habe ich gefightet, aber ich wusste, dass Peking resultatmässig auch eine Enttäuschung werden kann.»
