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Beschwerde und Vorwürfe Streit um Skeleton-Startplatz in Peking

Das Olympia-Ticket für Skeleton-Fahrer Basil Sieber stösst bei den ausgebooteten Athleten auf Unverständnis.

Basil Sieber
Legende: Peking-Ticket in der Tasche Basil Sieber Keystone

Die Schweiz hat im Skeleton der Männer einen Olympia-Quotenplatz. Die sportlichen Hauptkriterien für eine Olympia-Teilnahme (zwei Top-8 Plätze im Weltcup 2021/22 bzw. an der WM 2021) hat allerdings kein Athlet erfüllt. Der zuständige Verband Swiss Sliding beantragte deshalb bei Swiss Olympic, den Startplatz an den 26-jährigen Bündner Basil Sieber zu vergeben, weil ihm gemäss Konzept ein «mittelfristiges Medaillen- bzw. Diplompotenzial» zugetraut wird.

«Politik vor sportlichen Leistungen»

Dies hat beim Freiburger Ronald Auderset und beim Bündner Jean-Jacques Buff Verärgerung ausgelöst. Auderset, der den Schweizer Quotenplatz herausgefahren hat, findet den Entscheid «schwer nachvollziehbar». Schliesslich sei er der beste Schweizer Skeletonfahrer der letzten Jahre und kenne auch die Bahn in Peking.

«Es ist traurig zu sehen, dass in unserem Land die Politik immer wieder vor die sportlichen Leistungen gesetzt wird», kritisiert er auf seiner Homepage und via soziale Medien. Der 24-jährige Buff hat laut einem Bericht der Engadiner Post gar Rekurs gegen die Selektion eingelegt.

Swiss Sliding verteidigt den Entscheid zugunsten von Sieber. «Auderset glaubt fälschlicherweise, dass er ein Anrecht auf den von ihm herausgefahrenen Quotenplatz hat», sagt Vizepräsident Daniel Mägerle. Swiss Sliding habe den 32-Jährigen gar nicht zur Selektion empfehlen dürfen, weil er kein einziges Kriterium des Konzepts erfüllt habe, auch nicht jenes der mittelfristigen Perspektive.

Dass sich Auderset öffentlich mit derart markigen Worten beklagt, nannte Mägerle «enttäuschend». Zum Stand des Beschwerdeverfahrens von Buff konnte er keine genauen Angaben machen. Aber: «Stand heute wird Basil Sieber morgen (Freitag, Red.) nach Peking abfliegen.»

SRF zwei, sportflash, 24.1.2022, 20:10 Uhr;

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