Seine erste olympische Erfahrung machte Jake Chelios schon mit 6 Jahren. Er schaute in Nagano zu, wie sein Vater mit dem US-Team im Eishockey-Viertelfinal ausschied. 4 Jahre später gewann Chris Chelios vor den Augen seines Sohnes in Salt Lake City Silber. Jetzt läuft der Junior selbst unter den fünf Ringen auf – aber nicht unter dem Familiennamen der NHL-Legende, und auch nicht für die USA.
Jieke Kailiaosi heisst der 30-Jährige, der das chinesische Trikot trägt. «Ich liebe es, es gehört dazu», sagt der Abwehrspieler über seinen Namen auf Mandarin, «es ist alles neu für mich.»
Seit knapp zweieinhalb Jahren spielt Chelios für den chinesischen Klub Kunlun Red Star in der russischen KHL. Er ist einer von 14 Nordamerikanern, hinzu kommt ein Russe – sie alle bilden seit ein paar Wochen die chinesische Nationalmannschaft. Zusammen mit einigen Chinesen, die schon länger für das international kaum schlagkräftige Team aufs Eis gehen. Das Auftaktspiel gegen die USA ging denn auch mit 0:8 verloren.
Kreativ bei der Namensfindung
Chelios alias Kailiaosi ist nicht der Einzige, dessen Name für die Winterspiele in Peking adaptiert wurde – und den man kaum wiedererkennen würde. Keeper Jeremy Smith läuft etwa als Jieruimi Shimisi auf, der gebürtige Kanadier Brandon Yip, der die Captain-Binde trägt, unter dem Namen Ye Jinguang.
Bei den chinesischen Eishockey-Frauen wurde das erste Tor für Chinas Frauen bei Olympia seit 12 Jahren von Mi Le bejubelt – dabei handelt es sich bei der Torschützin um die in Kanada geborene Hannah Miller. Die gebürtige Amerikanerin Anna Fairman heisst in Peking beispielsweise Fei Anna, ihre Landsfrau Rebekah Kolstad Li Beika.