Zum Inhalt springen

Eishockey-Final der Männer Finnland schlägt russisches Team und ist erstmals Olympiasieger

Das humorlos auftretende «Suomi» setzt sich im Final verdient 2:1 durch. Mit dabei: 5 National-League-Spieler.

Das letzte Drittel des Eishockey-Finals der Männer war gerade einmal 31 Sekunden alt, als Hannes Björninen die Finnen gegen das unter neutraler Flagge antretende Team der Russen mit 2:1 in Führung brachte.

Nach einem Scheibenverlust des russischen Schlussmanns Iwan Fedotow setzte sich das in dieser Phase wachere «Suomi» in der Offensivzone fest. Ein abgelenkter Schuss von Marko Anttila sorgte für die erstmalige finnische Führung.

Dieser Treffer genügte Finnland, um in der Wukesong-Arena den erstmaligen Olympia-Triumph zu bejubeln. Die «Löwen» standen defensiv gewohnt solid und kamen dem vorentscheidenden 3:1 deutlich näher als die Russen dem Ausgleichstreffer.

Aller guten Dinge sind 3

Am Ende blieb es beim 2:1, unaufgeregt servierten die Finnen den Gegner ab. 1988 war man im Endspiel der Sowjetunion unterlegen, 2006 den Schweden – nun gelang die Besteigung des olympischen Hockey-Throns endlich.

In einem Startdrittel der wenigen Grosschancen hatten die Russen in Überzahl zugeschlagen. War die «Sbornaja» zuvor im Turnier bei 16 Powerplay-Situationen nur gerade 2 Mal erfolgreich gewesen, versenkte Michail Grigorenko die Scheibe (8.) im wichtigsten Spiel des Turniers bei 5 gegen 4. Sein Abschluss von der rechten Seite schlug links neben Finnen-Keeper Harri Säteri, dem die Sicht genommen wurde, ein.

17-jähriger Slafkovsky zum MVP gewählt

Box aufklappen Box zuklappen

Der erst 17-jährige Slowake Juraj Slafkovsky ist von den Medien zum wertvollsten Spieler (MVP) des olympischen Eishockey-Turniers gewählt worden. Der Stürmer von TPS Turku war mit 7 Toren der beste Skorer in Peking. Zwei Treffer erzielte er beim 4:0-Sieg im Spiel um Rang 3 gegen Schweden. (sda)

Den Finnen gelang erst im Mitteldrittel der verdiente Ausgleich. Ville Pokka (24.) profitierte bei seinem eigentlich harmlosen Abschluss davon, dass Fedotow ebenfalls keine freie Sicht hatte. Eine geläufige russische Abschiedsformel wird übrigens «Poka» ausgesprochen. Das Unheil des späteren Silbermedaillen-Gewinners kündigte sich insofern bereits mit dem 1:1 an.

Das Olympia-Gold ist für Finnland erstmalig, aber hochverdient. Das Team von Trainer Jukka Jalonen gewann in Peking alle 6 Partien und kassierte dabei nur eben 8 Gegentore. Mit dem 3-fachen Torschützen Harri Pesonen (SCL Tigers), den Servettiens Sami Vatanen und Captain Valtteri Filppula sowie Juuso Hietanen (Ambri-Piotta) und Toni Rajala (EHC Biel) dürfen sich nun auch 5 Akteure aus der National League den Titel «Olympiasieger» auf die Visitenkarte drucken lassen.

SRF zwei, sportlive, 20.2.22, 5:10 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel