Es waren kuriose Bilder , die den Zuschauern beim Duell zwischen Kanada und der russischen Olympia-Auswahl im 3. Gruppenspiel geboten wurden. Nach einer Stunde Verspätung erschienen die Top-Favoritinnen schliesslich mit Masken auf dem Eis, weil keine negativen Corona-Testergebnisse ihres russischen Gegenübers vorlagen.
Trotz Niederlage optimistisch
Kanada gewann das Spiel souverän mit 6:1, die russische Angreiferin Polina Bolgarewa erhielt ihr positives Testergebnis kurz nach dem Spiel – es war der 8. Covid-Fall im russischen Team. Nun stehen die von Corona-Ausfällen geplagten Osteuropäerinnen im Viertelfinal ausgerechnet der Schweiz gegenüber.
Den russischen Athletinnen unterlagen die Schweizerinnen am 2. Spieltag mit 2:5 . Dennoch ist Colin Muller froh, dass sein Team im Viertelfinal nicht erneut auf die Finninnen trifft. Zwar war der 3:2-Sieg im abschliessenden Gruppenspiel gegen die Skandinavierinnen ein wichtiger für die Moral, doch «es wäre schwierig geworden, sie ein 2. Mal hintereinander zu bezwingen», so der Schweizer Trainer im Interview.
Gegen die Osteuropäerinnen ist es für Muller hingegen ein 50:50-Spiel: «Sie sind unberechenbar und stark bei Kontern. Sie haben gute Stürmerinnen, wenn sie jedoch hinten unter Druck gesetzt werden, bekunden sie Mühe.» Optimistisch stimmt die Schweizerinnen nicht zuletzt auch der Viertelfinal an der letztjährigen WM in Calgary. In diesem Spiel konnten sie die Russinnen nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2 in der Verlängerung bezwingen.
Anspruchsvolle Rahmenbedingungen
Nicht nur das Spiel wird für die Schweizerinnen zur Herausforderung, sondern auch die Vorbereitung darauf. Seit Lisa Rüedi am Mittwoch positiv getestet wurde, sieht sich das Team nämlich noch schärferen Vorsichtsmassnahmen ausgesetzt. Die Nationalspielerin konnte am Freitagabend Lokalzeit ihre Isolation beenden und wieder ins olympische Dorf in Peking zurückkehren.
So ist es Muller nun beispielsweise verboten, das russische Training zu besuchen. «Niemand weiss, welche Spielerinnen gegen uns auf dem Eis stehen werden», so der 58-Jährige. Der Fokus liege deshalb gezwungenermassen einzig auf dem eigenen Spiel.
Auch die Masken seien allgegenwärtig. Der Schweizer Übungsleiter sieht im Maskentragen zumindest auf dem Spielfeld keine Lösung – verweist aber auf die sich stets ändernde Situation in Peking.
Trotz vieler Nebengeräusche soll der Viertelfinal nur eine Zwischenstation sein, das Ziel ist die zweite Olympia-Medaille nach Bronze 2014 in Sotschi. Damals waren ebenfalls die Russinnen die Viertelfinal-Gegnerinnen. Die Schweiz siegte mit 2:0.