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Feuz im emotionalen Interview 2013 um Karriere gebangt: «Jetzt habe ich all diese Titel!»

Warten auf den Chinesen, Dank an die Freundin, Aufmunterung für Odermatt: Olympiasieger Feuz im Interview nach seinem Triumph.

Einfach nicht zu früh freuen. So dürfte das Mantra von Beat Feuz nach seiner furiosen Fahrt gelautet haben. Auch wenn die ärgsten Konkurrenten bei seiner Zielankunft allesamt geschlagen waren, hielt er den Ball flach. Eine neue Strecke sei immer Neuland, da könne immer alles passieren: «Jetzt warten wir, bis die letzte Startnummer – der Chinese – auch im Ziel ist.»

Ganz so lange dauerte das Warten dann doch nicht. Spätestens, als sich nach dem 29. Läufer Feuz' Freundin Katrin Triendl am Telefon meldete, realisierte der Schangnauer, dass sich die letzte Lücke in seiner eindrücklichen Laufbahn nun auch schloss. Das Pokerface wich Tränen der Freude und Rührung. Später bezeichnete Feuz diesen «schönsten Moment» des Tages als «einen der coolsten in meiner Karriere». Er richtete auch einen Dank nach Hause für «die Unterstützung meiner Freundin, die zuhause alles so regelt, dass ich den Kopf frei habe und hier starten kann».

Der Olympia-Sieg sei unter seinen Titeln sicher «ganz oben» einzuordnen. Es habe ihm auch vor Augen geführt, dass alles ganz anders hätte kommen können: «2013 war mein Knie am Arsch, ich wusste nicht, ob ich noch einmal zurückkommen würde. Jetzt stehe ich mit all diesen Titeln hier. Das sehe ich definitiv nicht als selbstverständlich an.» Im Lichte des Triumphs erinnere man sich auch an die schattigeren Phasen der Karriere, «das soll man nie vergessen».

Mein Plan ist aufgegangen, Marcos Plan wird noch aufgehen.

Am Start habe er trotz der Aussicht, Sportgeschichte zu schreiben, kaum Nervosität verspürt: «Am Sonntag war ich wegen der Ungewissheit eher noch angespannt. Heute weniger, da vom Morgen weg klar war, dass wir fahren können.» Auch im Moment des strahlenden Erfolgs dachte Feuz an seinen Teamkollegen: «Ich bin in der Lounge oben mit Marco Odermatt unseren Plan durchgegangen. Meiner ist aufgegangen, seiner wird noch aufgehen.»

Übrigens: Der von Feuz angesprochene chinesische Teilnehmer, Mingfu Xu sein Name, war ziemlich weit weg davon, die Siegerzeit zu gefährden. Er verlor über 14 Sekunden und klassierte sich auf dem letzten Rang.

SRF zwei, «beijing live», 07.02.2022 5 Uhr ; 

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