Simen Hegstad Krüger wird keinen 2. Olympiasieg im Skiathlon feiern können: Der norwegische Sieger von Pyeongchang 2018 konnte wegen eines positiven Corona-Tests nicht nach Peking anreisen. «Er war für mich der grosse Favorit», sagt SRF-Langlauf-Experte Adriano Iseppi. «Das Rennen in der Höhenlage bei diesen brutalen Bedingungen wäre etwas für ihn gewesen.»
«Ausgerechnet die pingeligen Norweger»
Dass sich Krüger mit Corona infizieren konnte, ist für Iseppi unbegreiflich. «Ausgerechnet die Norweger, die in Sachen Hygiene sonst so pingelig sind, haben schlecht gearbeitet. Sie waren auf der Seiser Alm in einem grossen Hotelkomplex mit vielen Touristen und anderen Teams untergebracht.» Bei der Nachricht des positiven Testergebnisses sei das ganze Team in Tränen ausgebrochen.
Kann Bolschunow profitieren?
Profitieren könnte aus Sicht Iseppis der Russe Alexander Bolschunow. «Wenn er sich gut erholen und seine Form bewahren konnte, ist er der Mann, den es zu schlagen gilt. Vielleicht zusammen mit Iivo Niskanen.» Der Finne hatte das 15-km-Rennen in Lenzerheide gewonnen und die Tour de Ski auf Rang 3 beendet.
«Baumann könnte etwas reissen»
Aus dem Schweizer Lager traut Iseppi angesichts der Verhältnisse Jonas Baumann einen Exploit zu. «Er könnte etwas reissen.» Jason Rüesch könne hoffentlich vollständig genesen antreten.
Beim Skiathlon nicht am Start ist Dario Cologna, 2014 in Sotschi Olympiasieger in dieser Disziplin. «Es ist schade, aber nachvollziehbar», meint Iseppi. Zwar wäre es wichtig gewesen, «diese ganz speziellen Bedingungen zu spüren». Cologna wolle aber einen «Peak» setzen. «Jetzt geht es halt im 15er gleich zur Sache.»