Es kribbelt bei Melanie Hasler. Die Aargauerin steht vor ihrer Olympia-Premiere im Monobob. «Ich habe gemischte Gefühle», sagte sie nach 4 von 6 absolvierten Trainingsläufen noch. «Vor dem ersten Einsatz war ich abartig nervös.» Mittlerweile habe sie sich an die Bahn gewöhnt, doch ganz zufrieden ist sie nicht: «Ich hatte gute und schlechte Läufe.»
In der Nacht auf Sonntag wird an Olympischen Winterspielen exklusiv bei den Frauen der erste Monobob-Bewerb lanciert, 24 Stunden später folgt in den Läufen 3 und 4 die Medaillenvergabe – Hasler ist als einzige Schweizerin am Start. Im vergangenen Oktober konnte sie auf der Olympia-Strecke mit dem 2. Platz brillieren. «Damals hatten wir mehr Vorbereitungszeit und Einsätze als jetzt. Deshalb gehe ich nicht ganz so sicher ins Rennen wie im Herbst», so die 23-Jährige. «Aber das geht allen so.»
Medaillen aus den Gedanken verdrängen
Positiv stimmt Halser die körperliche Verfassung. Von ihrer Blessur – einer Zerrung am hinteren Oberschenkelmuskel – hat sich Halser vollständig erholt. «Ich fühle mich sehr gut, die Verletzung spüre ich gar nicht mehr.»
Und was nimmt sich Hasler für Peking 2022 im Eiskanal von Yanqing vor? «Am Anfang habe ich immer ein bisschen an die Medaillen gedacht. Unterdessen versuche ich, von diesem Gedanken wegzukommen. Ich möchte mich nicht auf das Resultat fokussieren, sondern auf das Rennen – von Kurve zu Kurve.»
Die Lockerheit als Schlüssel zum Erfolg
Damit es mit einem Topresultat klappe, sei für Hasler vor allem eines wichtig: sich nicht zu verkrampfen. «Ich möchte diese Mission mit einer Lockerheit antreten, wie ich es im letzten Herbst getan habe.» Dann soll das Mindestziel – ein olympisches Diplom – drin liegen. «Und alles was besser ist, wäre umso cooler.»