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Olympia-Premiere in Peking Monobob: Wenn Frau alles selber machen muss

Erst seit einem Jahr im Weltcup, ist Monobob 2022 olympisch. Nicht zur Freude aller.

Linker Fuss, rechter Fuss, dann der Sprung ins Gefährt, alles möglichst synchron: Egal, ob in grossen oder kleinen Schritten – wer im Bobsport erfolgreich sein will, dereinst an Olympischen Spielen gar Edelmetall abzuräumen träumt, muss teamfähig sein. Zumindest war das bisher so. Denn im Monobob ist man nun, wie der Name schon verrät, auf sich alleine gestellt.

Plötzlich wurde aus einer Teamsportart ein Einzelsport gemacht.
Autor: Fabienne Meyer Sportchefin Swiss Sliding

Nach erst einem Jahr auf Weltcup-Stufe feiert der Monobob in Peking bereits seine Olympia-Premiere, exklusiv bei den Frauen. Dies, um bei beiden Geschlechtern auf die gleiche Anzahl Medaillen-Entscheidungen zu kommen. Mit dabei sein wollen dann auch die Schweizerinnen Melanie Hasler und Martina Fontanive.

Weshalb der Monobob in der Branche nicht auf uneingeschränkte Liebe stösst, erläutert Fabienne Meyer, Sportchefin Swiss Sliding: «Plötzlich wurde aus einer Teamsportart ein Einzelsport gemacht.» Das widerspreche dem Geist des Bobsports. Viele Athletinnen hätten dafür plädiert, sich wie die Männer in Viererschlitten zu messen. Dazu gäbe es jedoch zu wenige Bobfahrerinnen, so die Begründung des Veranstalters.

Kraft statt Materialschlacht

Was Meyer ebenfalls etwas sauer aufstösst: Die Kraft am Start ist von noch grösserer Bedeutung als in den Bobrennen ohnehin schon. Schieben im Zweierschlitten zwei Athletinnen ein 170 kg schweres Gefährt an, steht beim Monobob eine Rennfahrerin alleine mit einem 163-Kilo-Gerät am Start.

Immerhin: Zur Materialschlacht werden die Monobob-Wettbewerbe nicht. Genormte Schlitten von einem exklusiven Hersteller gewähren zumindest in diesem Punkt absolute Fairness.

Radio SRF 1, Morgengespräch, 22.11.21, 6:15 Uhr ; 

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