«Nur 0:1 nach 2 Dritteln – hey, gegen Finnland nehmen wir das!» Trainer Colin Muller war im Spiel um Platz 3 lange guter Dinge. Seine Frauen hätten «den Spielplan zu Beginn perfekt umgesetzt».
Mit dem 3:2-Sieg gegen Finnland aus der Vorrunde im Gepäck und dem «Sotschi-Märchen» im Hinterkopf gab es für die Frauen-Nati denn auch nur ein klares Ziel: Bronze. Immerhin hätte man gemäss Alina Müller über das gesamte Turnier hinweg gezeigt, dass man «die Nummer 1 in Europa» sein könne.
Wir hatten heute auch etwas das Pech, aber das gehört zum Sport.
Umso enttäuschter nahmen die Schweizerinnen die am Ende doch deutliche 0:4-Niederlage und damit nur die «lederne» Auszeichnung hin. «Es tut mir sehr Leid für alle, die an uns geglaubt haben», meinte Captain Lara Stalder kurz nach Spielschluss mit tränenerstickter Stimme. «Wir sind nie richtig ins Spiel gekommen. Die Finninnen haben es sehr schlau gemacht und unsere 1. Linie komplett aus dem Spiel genommen.»
Auch Goalie-Frau Andrea Brändli, die ihr Team lange Zeit im Spiel gehalten hatte, konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen. «Es ist fast nicht in Worte zu fassen. Unser Ziel war es, von Anfang an zu fighten – und das haben wir bis zum Schluss auch gemacht. Wir hatten heute auch etwas das Pech, aber das gehört zum Sport.»
Bei aller Enttäuschung darf aber auch konstatiert werden: Zwar konnte die Schweiz den Bronze-Gewinn von Sotschi 2014 nicht wiederholen, der 4. Platz ist aber dennoch das zweitbeste Resultat bei Olympia überhaupt.
Zudem kann Trainer Muller den Auftritt auch als Investition für die Zukunft sehen, trat er doch mit dem jüngsten Team des Turniers an. Einer seiner jungen Schützlinge, die erst 19-jährige Lara Christen, versprach denn auch: «Wir werden stärker zurückkommen.»