Die Olympischen Spiele in Peking sind am 5. Tag um eine tolle Geschichte reicher. Geschrieben hat sie Lindsey Jacobellis. Mit 36 Jahren gewann die hochdekorierte US-Amerikanerin im Snowboardcross die Goldmedaille vor der Französin Chloé Trespeuch und Meryeta Odine aus Kanada. So weit, so gut.
Da war doch mal was ...
Auf diesen Triumph, der ihre Karriere zweifelsohne die Krone aufsetzt, musste Jacobellis 16 Jahre warten. 2006 an den Winterspielen in Turin hatte die sechsfache Weltmeisterin bereits eineinhalb Hände an Olympia-Gold gehabt, ehe sie deutlich in Führung liegend kurz vor dem Ziel überheblich wurde, einen «Grab» zeigte und stürzte.
Die Schweizerin Tanja Frieden profitierte vom kapitalen Aussetzer Jacobellis und liess sich als erste Olympiasiegerin der Geschichte im Snowboardcross feiern.
Kein Exploit der Schweizerinnen
Mit den Medaillen wie erwartet nichts zu tun, hatten in diesem Jahr die drei Schweizerinnen am Start. Sina Siegenthaler schaffte als einzige aus dem Trio den Einzug in den Viertelfinal, blieb dort jedoch in einem Heat mit der späteren Siegerin Jacobellis hängen. Für Siegenthaler, die sich vor vier Wochen noch einer Knieoperation hatte unterziehen müssen, war bereits die eine überstandene K.o.-Runde toll. «Dass ich überhaupt am Start gestanden bin, war bereits ein Erfolg», so die 21-jährige Schangnauerin.
Für Lara Casanova und Sophie Hediger hatte schon der Achtelfinal Endstation bedeutet. Casanova bekundete in ihrem Lauf Pech. Nach einem Rencontre mit Meghan Tierney aus den USA, die die Schweizerin in einer Kurve offensichtlich behinderte, hatte die Amerikanerin Glück, dass sie nicht disqualifiziert wurde.