Basil Sieber ist in Peking eigentlich kein Kandidat für einen Top-Ten-Platz. Trotzdem sorgte die Olympia-Selektion des Skeletonfahrers für so viele Diskussionen wie keine andere.
Ronald Auderset hatte die besseren Weltcup-Resultate als Sieber und sicherte der Schweiz den Quotenplatz – gilt aber nicht mehr als Hoffnung für die Zukunft. Und Jean-Jacques Buff, zwei Jahre jünger als Sieber, fühlte sich von Swiss Olympic übergangen und legte Rekurs ein.
Nun ist es aber der 26-jährige Sieber, der sich in der Nacht auf Donnerstag und Freitag in den topmodernen Eiskanal von Yanqing stürzt. «Ich habe nicht mit der Selektion gerechnet und war erstaunt. Nach dem positiven Anruf freute ich mich aber umso mehr», sagt der Engadiner.
Sieber ist kein Profisportler, kann aber seinen Job als Hauswart sehr gut mit dem Sport arrangieren. Der 1,81 m grosse Skeletonpilot hat allerdings den Nachteil, dass er im letzten Oktober nicht an den Trainingswochen in China teilnehmen konnte und damit deutlich weniger Fahrten auf der neuen Bahn absolviert hat als die meisten Konkurrenten.
«Ich werde natürlich mein Bestes geben», so der 26-Jährige, «mein Ziel ist ein Top-20-Resultat.» Dann könnte er auch den 4. und letzten Lauf bestreiten. Die Spiele dienen ihm aber vor allem bereits als Vorbereitung auf die nächsten Winterspiele 2026 in Italien. «Es ist ein Aufbau für mich, so kann ich bereits Olympia-Luft schnuppern.»