- Die Eishockey-Nati der Frauen wird im WM-Bronze-Spiel ihrer Favoritenrolle gegen Tschechien nicht gerecht.
- Das Team von Colin Muller unterliegt im dänischen Herning mit 2:4.
- Somit verpasst die Schweiz die angestrebte zweite WM-Medaille nach 2012.
- Gold sichern sich im Final die Kanadierinnen.
10 Jahre nach dem bislang einzigen Medaillen-Coup ist die Eishockey-WM der Frauen aus Schweizer Sicht mit einer Enttäuschung zu Ende gegangen. Das Team von Colin Muller unterlag Tschechien im Spiel um Platz 3 mit 2:4 und verpasste damit die angestrebte Bronzemedaille klar.
Die Schweizerinnen zeigten im dänischen Herning gegen die auf dem Papier klar schlechter einzustufenden Gegnerinnen eine biedere Darbietung.
40 Minuten zu spät ins Spiel gekommen
Erst im letzten Drittel war das Aufbäumen gegen die drohende Niederlage zumindest erkennbar. Bis dahin lautete das Schussverhältnis 24:5 zugunsten der Osteuropäerinnen. Die 1:4-Hypothek zu diesem Zeitpunkt wog aber zu schwer: Nicole Vallarios Anschlusstreffer zum 2:4 nach 50 Minuten kam zu spät und markierte resultatmässig den Schlusspunkt.
Bereits in der 6. Minute hatten die Schweizer Hoffnungen auf Bronze erstmals einen Dämpfer erlitten. Natalie Mlyknova schoss ihr Team in Überzahl in Front. Zwar gelang Alina Marti in der 10. Minute mit dem ersten Schweizer Abschluss überhaupt der Ausgleich – es war der 2. Powerplay-Treffer für die Schweiz in Serie nach zuvor 20 Überzahlsituationen ohne Torerfolg.
Doch dank von Toren von Daniela Pejsova (16.), Vendula Pribylova (23.) und erneut Mlynkova (30.) zogen die Tschechinnen bis zur Spielhälfte bereits vorentscheidend auf 4:1 davon.
Tschechien mit 1. WM-Medaille überhaupt
So mussten sich Muller und seine Spielerinnen mit Platz 4 zufriedengeben, anstatt das zweite Edelmetall nach dem Bronze-Gewinn bei der WM 2012 zu bejubeln. Tschechien seinerseits, das mit einem 2:1-Coup n.V. gegen Finnland überraschend in den Halbfinal vorgestossen war, bejubelte die erste WM-Medaille überhaupt.
Die Schweiz trat auch im wichtigsten Spiel des Turniers ohne Topspielerin Alina Müller an, die nach einer Corona-Erkrankung bereits in die Schweiz zurückgereist war.
12. Gold für Kanada
Im Final am Sonntagabend sicherte sich Kanada dank einem 2:1 gegen Erzrivale USA zum 12. Mal WM-Gold. Gefeierte Spielerin bei den Kanadierinnen war Brianne Jenner, die um Spielmitte innerhalb von eineinhalb Minuten zweimal traf. Die Amerikanerinnen konnten in der Folge nur noch verkürzen.