- Das Eröffnungsspiel an der U20-WM in Edmonton endet für die Schweiz in einer grossen Ernüchterung.
- Statt eines Weihnachtsgeschenks resultiert eine späte 0:1-Niederlage gegen den Aussenseiter Slowakei.
- Da der Gegner nicht zu den Gruppenfavoriten zählt, wird der Viertelfinal-Einzug nun zur grossen Herausforderung.
Der Schweizer Headcoach Marco Bayer hatte das 1. Gruppenspiel gegen die Slowakei zum «Must Win Game» ausgerufen. Doch seine Schützlinge versagten bei diesem Härtetest. Sie schafften es bis zum Matchende nicht, ihre Anfangsnervosität abzulegen und konnten darum die Forderung ihres Trainers im Auftaktspiel im kanadischen Edmonton nicht umsetzen.
Aus einer langen Geduldsprobe wurde letztlich ein bitterer Dämpfer: In der 55. Minute erzielte Roman Faith für die Slowaken das Siegtor. Ein Abpraller landete direkt vor den Schlittschuhen des 18-Jährigen. Irgendwie hatte sich dieser Ausgang abgezeichnet. Denn die U20-Auswahl von Swiss Ice Hockey fand den Tritt nie richtig – dies gegen einen Gegner, der in seinem einzigen WM-Vorbereitungsspiel von den Tschechen mit 0:6 demontiert worden war.
Zu viele Strafen genommen
Vor allem im Startdrittel wirkte das Bayer-Team im leeren Rogers Place oft verloren und liess sich mehrmals Undiszipliniertheiten zu schulden kommen. Dreimal mussten sich die Schweizer in den ersten 20 Minuten in Unterzahl wehren. Bei einem Schussverhältnis von 5:12 hielt primär Thibault Fatton, der im Goal überraschend den Vorzug erhalten hatte, seine Farben im Spiel.
Die Schweizer zeigten sich nach der ersten Pause etwas verbessert und gefestigt. Simon Knak, der Captain und ein offensichtlicher Aktivposten auf dem Eis, sowie Gaétan Jobin liessen gegen einen unerwartet druckvollen Widersacher die besten Gelegenheiten aus.
Die Aufgaben werden nicht leichter
Auch in der Schlussphase kam Rot-Weiss nach dem Nackenschlag im Powerplay noch zu zwei aussichtsreichen Möglichkeiten. Die beste Chance zum 1:1-Ausgleich vergab Verteidiger Inaki Baragano (57.). Er hatte das leere Tor vor sich, scheiterte jedoch am spektakulär parierenden slowakischen Keeper Simon Latkoczy.
Für das weitere Pensum mit tückischen Aufgaben gegen Finnland, Gastgeber Kanada sowie Deutschland ist eine Leistungssteigerung zwingend. Sollte als Reaktion ein Coup gegen die Finnen folgen, die an den letzten 7 Weltmeisterschaften 3 Mal den Titel errungen haben, wären die Viertelfinal-Chancen wieder intakt.
So oder so wird das Kräftemessen mit den Deutschen jetzt zum Schlüsselspiel. Sie starteten in der Nacht auf Samstag mit einem 3:5 über Finnland ins WM-Turnier.
Rangliste: 1. Finnland 1/3. 2. Slowakei 1/3. 3. Kanada 0/0. 4. Schweiz 1/0. 5. Deutschland 1/0. – Die ersten 4 stehen in den Viertelfinals, für den Letzten ist die WM vorzeitig beendet (kein Absteiger im Corona-Jahr).