Es sind schmeichelhafte Worte, die der Mitteldeutsche Rundfunk für Janick Schwendener findet. «Wie eine Schweizer Luxusuhr» sei der Goalie. «Präzise, zuverlässig und edel. Auf dem Eis und in der Kabine.»
Vor allem Letzteres traf auf Schwendener nicht immer zu. Bei Thurgau – seiner vorerst letzten Schweizer Station – wurde sein Vertrag im Mai 2020 vorzeitig aufgelöst. Nicht ungenügender Leistungen wegen, sondern auch aufgrund eines schwierigen Verhältnisses zu Trainer Stephan Mair.
Das Mundwerk gezügelt
«Ich habe meine eigene Meinung und diese sehr oft geäussert. Auch in Momenten, in denen es nicht angebracht gewesen war», blickt der schweizerisch-deutsche Doppelbürger auf seine Zeit in der Schweiz zurück. Im Alter von 29 Jahren habe er sich neu erfunden. «Jetzt hocke ich aufs Maul.»
Der Entscheid, sein Mundwerk zu zügeln, hat sich für den ehemaligen Davoser Junior vollends ausgezahlt. Nach einem eher unglücklichen Jahr bei den Iserlohn Roosters in der DEL wechselte Schwendener auf die aktuelle Saison hin zu den Dresdner Eislöwen in die DEL2. Und dort läuft es dem 29-Jährigen wie geschmiert: Sein Team führt die Tabelle der zweithöchsten deutschen Spielklasse an. Schwendener erhält pro Spiel am wenigsten Tore und hat nicht weniger als 5 Shutouts gefeiert.
Rückkehr vorerst ausgeschlossen
Das Niveau sei zu vergleichen mit der Swiss League. Betreffend Infrastruktur hinkt die Liga teilweise aber hinterher. «Es gibt Eishallen, die auf der Seite offen sind. Je nach Klima zieht es und ist extrem kalt.»
Eine Rückkehr in die Schweiz steht für den Bündner zurzeit dennoch nicht zur Debatte. Zum einen habe er bereits für eine weitere Saison unterschrieben, zum anderen fühle er sich im Osten Deutschlands extrem wohl. «Ich spüre vom Verein eine brutale Wertschätzung und habe momentan keinen Grund, woanders sein zu wollen.»