Die Umstände in Antwerpen waren ohnehin schon aussergewöhnlich: Denn die Spiele waren eigentlich Sommerspiele, Eishockey als Wintersportart also irgendwie fehl am Platz. Der Grund für die spezielle Konstellation: Die 1. Olympischen Winterspiele fanden erst 1924 (in Chamonix) statt.
Also feierte Eishockey bereits im April 1920 seine Olympia-Premiere – zusammen mit Eiskunstlauf. Im Starterfeld dabei waren 7 Nationen, darunter auch die Schweiz. Diese ermittelten im K.o.-System den ersten Olympia-Sieger. Dieser durfte sich gleichzeitig auch erster Weltmeister nennen.
Das Schweizer Debakel
Die Schweizer erlebten beim Turnierauftakt ein Debakel: Gleich mit 0:29 unterlag die Mannschaft den USA. Es ist bis heute die vierthöchste Niederlage an einem olympischen Eishockey-Turnier.
Den unrühmlichen Rekord für die höchste Niederlage hält übrigens ebenfalls die Schweiz: Vier Jahre später (1924 in Chamonix) unterlag die Schweiz den Kanadiern sogar mit 0:33.
Schweiz doch noch auf Platz 5
Die Olympia-Premiere in Antwerpen endete für die Schweiz am Ende doch noch versöhnlich. Weil das Turnier im sogenannten «Bergvall-System» ausgetragen wurde, landete das Team in der «Bronzemedaillen-Runde». Dort verlor die Schweiz gegen Schweden mit 0:4 und belegte schliesslich immerhin Schlussrang 5 – noch vor Frankreich und Belgien.
Die ersten Eishockey-Olympiasieger kamen aus Kanada, waren allerdings Söhne von isländischen Einwanderern. So hiessen die beiden besten kanadischen Torjäger Sigurdur «Frank» Fredrickson (12 Tore) und Haldor Halderson (9 Tore). Bronze und Silber holten sich die USA und die Tschechoslowakei.