Eine Eishockey-WM der Frauen im Hochsommer ist kein Novum. Bereits letztes Jahr fanden die wegen Covid verschobenen Titelkämpfe erst im August statt. Das Turnier 2022 vom 25. August bis 4. September in Dänemark ist aber insofern eine Premiere, als dass erstmals bei den Frauen in einem Olympiajahr eine WM ausgetragen wird. Eine Satzungsänderung der IIHF macht es möglich.
Und so kommt es, dass aktuell die besten Schweizer Eishockeyspielerinnen unter der Aufsicht von Trainer Colin Muller im OYM in Cham trainieren und schuften. Mitte nächster Woche folgt der Transfer nach Dänemark, wo sich die Equipe den letzten WM-Schliff holt. Die Schweizerinnen treffen in der Top-Gruppe A auf Kanada, USA, Finnland und Japan. Die Asiatinnen sind am 26. August um 18:30 Uhr der erste Gegner.
Es gibt noch viel zu tun
Dass das Schweizer WM-Abenteuer erst in zweieinhalb Wochen beginnt, kommt Coach Muller ganz gelegen. Denn er sagt: «Wir sind noch nicht in Topform. Aber es kommt langsam.» Man müsse sich noch steigern, nicht zuletzt in den «Special Teams».
Dem pflichtet Alina Müller, eine der Schweizer Schlüsselspielerinnen, bei. «Es ist ungewohnt, ohne Vorbereitungsspiele an eine WM zu fahren, wo man dann das beste Hockey spielen sollte. Trotzdem versuchen wir, uns in jedem Training zu pushen», erzählt die Stürmerin, die Ende Juli an den Swiss Ice Hockey Awards zur Spielerin des Jahres ausgezeichnet worden ist.
Dieses Mal wollen wir eine Medaille nach Hause bringen.
Müller macht keinen Hehl daraus, wohin die Reise in Dänemark gehen soll. «Wir wollen eine Medaille – ganz klar», sagt die in Boston engagierte 24-Jährige. Auch Muller hat sich den Gewinn von Bronze – hinter den überlegenen Teams aus Kanada und den USA – auf die Fahnen geschrieben. «Wir werden hierfür wohl Finnland oder Tschechien schlagen müssen», glaubt der 58-Jährige und fügt an: «Dieses Mal wollen wir eine Medaille nach Hause bringen.»
Zum 21. Mal findet heuer eine A-WM bei den Frauen statt, zum 18. Mal mit der Schweiz. Erst einmal konnte die SIHF-Auswahl eine Medaille erringen: 2012 sicherte man sich Bronze. Zwei Jahre später glückte der gleiche Coup auch bei den Olympischen Spielen in Sotschi. Seither warten die Schweizerinnen auf weiteres Edelmetall. Geht es nach ihnen, soll die Durststrecke in Dänemark enden.