«Wenn es nicht so tragisch wäre, dann wäre es zum Lachen», rief SRF-Kommentator Jann Billetter heute vor genau 12 Jahren erstaunt ins Mikrofon. Und Mario Rottaris, der Experte an seiner Seite, ergänzte zur Slapshot-Szene: «So etwas habe ich tatsächlich noch nie gesehen.»
Was war passiert? Nati-Verteidiger Philippe Furrer, damals mit 22 Jahren durchaus schon etwas erfahren, erwischte mit einem harten Schlagschuss den eigenen Goalie Martin Gerber in die Ecke (siehe Video oben). Es war dies im WM-Viertelfinal nach 7 Minuten schon das 3:0 zugunsten der Russen und das zweite Schweizer Eigentor im Spiel.
So gar nicht nach Plan verlaufen
Längst hat Furrer, auf Klubebene verdienstvoller Spieler beim SC Bern, beim HC Lugano und seit 2018 für Fribourg-Gottéron im Einsatz, ein Schmunzeln für diese Aktion übrig. Er habe diesen Lapsus immer noch präsent und werde ihn wohl auch immer präsent haben. Unvergessen für ihn also der 15. Mai 2008 in Québec.
Früh im Spiel hatten die Schweizer ein erstes Mal in Unterzahl agieren müssen. Bei einem Bully in der eigenen Zone agierte Furrer dann auf so unglückliche Art und traf Keeper Gerber am Rücken. «Das Bully wurde etwa dreimal wiederholt und schliesslich lief sehr vieles schief», erinnert sich der 34-Jährige.
Dann sank mein linker Fuss ein, und schliesslich habe ich total verzogen.
In der Rückblende bemängelt die damalige Nummer 54 in erster Linie die Körperhaltung. «Dann sank der linke Fuss ein, und schliesslich habe ich total verzogen.» Die Absicht wäre gewesen, dass er die Scheibe hinter dem Goal durchspielte. Dadurch hätte die Schweiz einen so genannten «Win» verbucht und Marc Reichert auf dem linken Flügel lanciert werden sollen. «Doch Reichert wartet glaub heute noch auf der blauen Linie auf diesen Puck», sagt Furrer mit einem Lachen.
Mit diesem Ausgang einfacher zu verschmerzen
Goalie Gerber hatte nur ein heftiges Kopfschütteln für den Flop übrig. Furrer meint heute, dass es ihm entgegen kam, dass die Szene nicht entscheidend gewesen sei. «Russland war viel stärker und an diesem Tag sowieso nicht zu schlagen.» Am Ende kassierte das Nationalteam eine 0:6-Ohrfeige.