Aufgrund einer Schulter-Operation fehlt Timo Meier der Schweizer Nationalmannschaft bei der am Freitag beginnenden WM in Tschechien. Am Sonntag war der 27-jährige NHL-Stürmer aus Herisau zu Gast im «Sportpanorama». Wir haben drei Aspekte aus dem Gespräch mit Sascha Ruefer herausgepickt:
Fiala wurde mehr zugetraut
Christian Rüegg, Meiers ehemaliger Juniorentrainer beim SC Herisau, ist ehrlich: «Hätte mir damals einer gesagt, dass Timo dereinst in der NHL spielen würde, hätte ich das nicht unterschrieben.» Der gleichaltrige Kevin Fiala, beim nahe gelegenen EHC Uzwil tätig, sei technisch «viel weiter» gewesen als sein Schützling.
Für Meier, der als 16-Jähriger nach Kanada übersiedelte und fortan dort Junioren-Eishockey spielte, war es ein zusätzlicher Ansporn, dass ihm früher nur wenige die ganz grosse Karriere zutrauten: «Ich nahm das als Antrieb, allen zu beweisen, dass es eben doch möglich ist.» 587 NHL-Spiele, 200 Tore und 206 Assists sprechen für sich.
Die Sache mit der Rückennummer
Von der 96 zur 28, zurück auf die 96 und wieder zur 28. Meiers Rückennummer gleicht einem Hin und Her. Bei den Halifax Mooseheads war der Schweizer mit der 96 – seinem Jahrgang – unterwegs. Unter den Augen der NHL-Scouts ging Meier an der U20-WM 2016 in Finnland mit der 28 auf Torejagd. «Bei den Sharks gab man mir dann auch die 28. Ich wollte die Nummer aber gerne wechseln und auch in der NHL mit der 96 auflaufen. Aber der GM ( General Manager; die Red. ) sagte mir, dass dies hier nicht so laufe und ich die Nummer nicht einfach wechseln könne», erinnert sich Meier.
Mit der 28 verbrachte Meier sieben erfolgreiche Jahre in Kalifornien. Nach dem Trade zu den New Jersey Devils packte der Herisauer die Chance und versuchte sich wieder mit der 96. Doch als Meier langfristig bei den Devils unterschrieb, kehrte er gleichwohl zur 28 zurück. «Die 28 ist jene Nummer, die mir in der NHL bislang Glück gebracht hat», sagt er.
Vorstandssitzungen über Zoom
Besucht man die Homepage von Meiers Ausbildungsklub Herisau, dessen 1. Mannschaft in der 1. Liga spielt, so findet man den NHL-Star im Vorstand als Strategie-Planer. Fehlte ein Foto des berühmten Mitglieds am Sonntag noch, ist dies inzwischen nachgeliefert worden.
Für Meier eine Herzensangelegenheit: «Wir pflegen einen sehr engen Kontakt. Ich versuche, so gut es geht zu helfen und meine Inputs zu geben.» Dank Tools wie Zoom oder Skype ist dies für Meier auch in den USA möglich.