Nach drei Saisons in der Swiss League beim HC Thurgau hatte Janick Schwendener im Frühjahr 2020 genug und löste seinen Vertrag auf. Ein neuer Verein musste her. Diesen hat der Goalie dann auch gefunden. Allerdings nicht etwa in der National League, sondern in Deutschland, dem Heimatland seiner Mutter. Ein kurzes Gastspiel in der höchsten Liga bei den Iserlohn Roosters endete glücklos, seit der Saison 21/22 ist Schwendener bei den Dresdner Eislöwen aktiv.
Und dort, in der zweithöchsten Eishockey-Liga Deutschlands, läuft es dem Bündner wie geschmiert. Direkt in seiner ersten Saison wurde er zum besten Torhüter der Liga gewählt. Er bestritt 47 Partien, wies eine Fangquote von 92,01 Prozent auf und konnte am meisten Shutouts aller Goalies verzeichnen.
Viele Leihen, wenig Spielzeit
In der Schweiz hatte Schwendener, der beim HC Davos ausgebildet wurde, einst mit Genf-Servette den Spengler Cup (2014) und mit dem SC Bern sogar den Titel in der National League (2016) gewonnen. Der richtige Durchbruch gelang ihm aber nie. Immer wieder musste der heute 31-Jährige hinten anstehen. In seiner umtriebigsten Saison kam er auf gerade einmal 19 Einsätze.
Auch die Leihen – zu Thurgau, Kloten oder Genf – brachten nicht die erwünschte Spielzeit. Die erhält er nun dafür in Dresden. In der deutschen Grossstadt übernimmt Schwendener viel Verantwortung, ist aufgrund seines Alters einer der erfahrensten Spieler. «Schwendaddy» nennen ihn seine Mitspieler.
Ausgeglichene Liga
Eispiraten Chrimmitschau, EV Landshut oder die Lausitzer Füchse – wirklich klingende Namen haben die Gegner der Dresdner Löwen nicht. Dennoch betont Schwendener die Attraktivität der Liga: «Es kann jeder jeden schlagen. Es gibt keine Mannschaft, die der absolute Überflieger ist.»
Gerade deshalb sagt Schwendener: «Für Hockey-Liebhaber lohnt es sich auf jeden Fall, auch einmal einen Blick in diese Liga zu werfen.» Tut man das aktuell, sieht man, dass es den Eislöwen in dieser Saison sportlich noch nicht läuft.
Als Aufstiegsfavorit gestartet, liegen die Dresdner auf dem zweitletzten Platz und haben bereits einen Trainerwechsel hinter sich. Dank der Ausgeglichenheit der Liga ist allerdings noch nichts verloren. Nach knapp der Hälfte der Regular Season fehlen nur zwei Punkte auf die Pre-Playoff-Plätze. Werden diese erreicht, liegt für Schwendener und Co. noch immer alles drin.