Im Film «Und täglich grüsst das Murmeltier» durchlebt Hauptprotagonist Phil Connors ein- und denselben Tag immer und immer wieder. So schlimm ist es für die Schweizer Eishockey-Frauen bezüglich der Partien gegen Tschechien zwar nicht. Aber dass die Schweizerinnen die Tschechinnen inzwischen in- und auswendig kennen dürften, ist nicht von der Hand zu weisen. Denn am Donnerstag im WM-Viertelfinal treffen die beiden Teams schon zum 7. Mal binnen nicht einmal 8 Monaten aufeinander.
Gegen keinen anderen Gegner hat die Equipe von Coach Colin Muller seit der WM 2024 öfter gespielt – und öfter verloren. Von den bislang 6 Duellen konnte lediglich Ende August das erste am Vierländerturnier in Kloten gewonnen werden (2:1 im Penaltyschiessen). Danach lauteten die Resultate der Reihe nach 0:3, 0:2, 0:3, 2:4 und zuletzt im WM-Vorrundenspiel abermals 0:3.
Tschechien hat der Schweiz den Rang abgelaufen
Diese Resultate kommen nicht von ungefähr. Die Tschechinnen (4. Platz in der Weltrangliste) haben der Schweiz (5. Platz) in den letzten Jahren den Rang abgelaufen. Konnte sich die SIHF-Auswahl bei Olympia 2022 letztmals vor Tschechien klassieren, gelang dies bei den vergangenen 3 WM-Turnieren nicht mehr. Während die Mitteleuropäerinnen 2022 und 2023 mit der Bronzemedaille nach Hause kamen, wartet die Schweiz seit 2012 auf das 2. WM-Edelmetall.
Die Schweiz braucht Tore
Das grösste Manko der Schweizerinnen in der Gruppenphase, in der es in 4 Spielen 4 Niederlagen absetzte, war die Torproduktion. Denn defensiv stand die Muller-Equipe nicht schlecht. Die Torhüterinnen Andrea Brändli und Saskia Maurer kommen auf über 90 Prozent Fangquote und liessen «nur» 14 Gegentreffer zu. Das ist mit Abstand der beste Schweizer Wert seit der Modusänderung vor 6 Jahren (zuvor 17 Gegentore an der WM 2021).
Doch offensiv hapert es bei der Schweiz in Budweis bislang gewaltig. Nur ein Tor in 240 WM-Minuten gelang dem Team. Boston-Söldnerin Alina Müller erzielte es im 3. Spiel beim 1:2 gegen die Finninnen.
So dürftig war die Schweizer Ausbeute an einer Weltmeisterschaft in jüngerer Vergangenheit nur einmal ausgefallen. An der WM 2021 schloss man die Vorrunde mit 0 Punkten und 1:17 Toren ab. Bereits damals besorgte Müller den einzigen Schweizer Treffer. Was positiv stimmt: Vor 4 Jahren wurde der Viertelfinal trotzdem gewonnen (3:2 n.V. gegen die Russinnen) und die Schweiz durfte um die Medaillen spielen.