Ausgerechnet am 10.10. wurde die Davoser Nummer 10 zum alleinigen Rekordspieler in der höchsten Schweizer Liga. Andres Ambühl absolvierte am Donnerstag gegen den SC Bern seine 1270. Partie in der National League und liess damit Beat Gerber mit seinen 1269 Einsätzen hinter sich.
Datum, Spielort und Gegner lieferten einen würdigen Rahmen für den Meilenstein der HCD-Legende. Dass dem so sein würde, war allerdings nicht immer klar. Denn lange Zeit hatte Gerber in der Statistik der Liga 1270 Spiele auf dem Konto.
Bei Nachforschungen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA stellte sich aber heraus, dass dieser Wert nicht stimmt. Gerber wurde deshalb ein Spiel gestrichen. Ohne diese Anpassung hätte Ambühl die alleinige Rekordmarke erst am 12. Oktober auswärts in Pruntrut gegen Ajoie erreicht. Ein Heimspiel gegen Bern passte da natürlich besser.
24. Saison in der höchsten Schweizer Liga
Den 41-jährigen Stürmer dürften diese Diskussionen kaum interessiert haben. Selbst das Rekordspiel am Donnerstag animierte den stets zurückhaltenden Bündner nicht zu Jubelstürmen. Ambühl hat immer schon lieber seine Leistungen sprechen lassen.
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Bild 1 von 16. Die Anfänge. In der Saison 2000/2001 debütiert Andres Ambühl für den HCD. Bald schon folgen die ersten Tore. Bildquelle: Keystone/JUERGEN STAIGER.
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Bild 2 von 16. Das Nati-Debüt. Unter Ralph Krueger (Mitte) debütiert Andres Ambühl 2003 in der A-Nati. Bildquelle: Keystone/EDDY RISCH.
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Bild 3 von 16. Der 1. Meistertitel. Ambühl (rechts oben) kommt zwar nicht in allen Playoff-Spielen zum Einsatz, ist aber Teil des Meisterteams von 2002 und auch Teil der Meisterfeier. Bildquelle: Keystone/WALTER BIERI.
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Bild 4 von 16. Der 2. Streich. Beim 2. Meistertitel ist Ambühl (2.v.r.) dann schon mittendrin statt nur dabei, als Marha 2005 im 5. Finalspiel gegen die ZSC Lions in der Verlängerung das titelbringende 3:2 schiesst. Bildquelle: Keystone/EDDY RISCH.
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Bild 5 von 16. Aller guten Dinge sind 3. 2007 wird Ambühl (rechts) zum 3. Mal Schweizer Meister. Bildquelle: Keystone/ARNO BALZARINI.
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Bild 6 von 16. Im 7. Finalspiel schlägt der HCD den SCB 1:0. Wer steht beim goldenen Treffer von Robin Leblanc auch auf dem Eis? Genau, Andres Ambühl. Bildquelle: Keystone/EDDY RISCH.
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Bild 7 von 16. Immer weiter im 2-Jahres-Takt. Ende der 2000er-Jahre gilt das Gesetz: In den ungeraden Jahren wird Davos Meister. So auch 2009, natürlich mit Ambühl, der danach sein Glück in Übersee versuchen wird. Bildquelle: Keystone/ARNO BALZARINI.
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Bild 8 von 16. Kein Glück in den USA. Den Sprung ins NHL-Team der New York Rangers schafft Ambühl in der Saison 2009/10 nicht. Stattdessen spielt er für die Hartford Wolf Pack, das Farmteam der Rangers. Nach 64 AHL-Spielen mit 8 Toren und 6 Assists bricht er seine Zelte in Übersee wieder ab und kehrt in die Schweiz zurück – statt nach Davos geht es aber nach Zürich. Bildquelle: Mike Stobe/Getty Images.
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Bild 9 von 16. Auch bei den ZSC Lions erfolgreich. 2012 darf Ambühl erneut an der Siegeszigarre ziehen. Mit den Zürchern holt er seinen 5. Meistertitel. Bildquelle: Keystone/LUKAS LEHMANN.
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Bild 10 von 16. Legendär, wie Steve McCarthy die Lions im 7. Finalspiel gegen Bern 2,5 Sekunden vor Schluss zum Meistertitel schiesst. Wer hat den Treffer mit einem energischen Vorstoss eingeleitet? Richtig, Andres Ambühl. Bildquelle: Keystone/LUKAS LEHMANN.
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Bild 11 von 16. WM-Silberheld. 2013 gehört Ambühl (links) zum Schweizer Team, das an der WM in Schweden sensationell die Silbermedaille holt. Bildquelle: Keystone/AP/JACQUES BOISSINOT.
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Bild 12 von 16. Entsprechend euphorisch werden Ambühl und Co. nach dem Silbercoup am Flughafen Zürich empfangen. Bildquelle: Keystone/PATRICK B. KRAEMER.
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Bild 13 von 16. Der 1. Meistertitel als Captain. Zurück in Davos, darf Ambühl 2015 seinen 6. und bislang letzten Meisterpokal in die Höhe stemmen. Erstmals führt er sein Team dabei als Captain an. Bildquelle: Freshfocus/Patrick Straub.
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Bild 14 von 16. Der Rekord-WM-Spieler. Am 21. Mai 2022 knackt Ambühl mit seinem 120. WM-Einsatz die Rekordmarke des Deutschen Udo Kiessling. Bildquelle: Keystone/MARTIN MEISSNER.
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Bild 15 von 16. Die 2. Silbermedaille. 2024 gehört Ambühl erneut zum Schweizer WM-Team, das in Prag Silber holt. Hier Ambühl im Halbfinal gegen Kanada im Einsatz, der mit 3:2 n.P. gewonnen wird. Bildquelle: Keystone/PETER SCHNEIDER.
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Bild 16 von 16. Erneut darf sich «Büehli» von den Fans bei der Rückkehr in die Schweiz feiern lassen. Bildquelle: Keystone/ENNIO LEANZA.
Als der gebürtige Davoser im Jahr 2000 sein Debüt für den HCD gab, hätte wohl niemand gedacht, dass er 24 Jahre später immer noch für Furore in der höchsten Schweizer Liga sorgen würde. Aktuell bestreitet Ambühl seine 24. Saison in der NLA respektive National League. Nur während eines Gastspiels in Nordamerika in der Spielzeit 2009/10 wirbelte er nicht auf Schweizer Eis.
Ein Rekord für die Ewigkeit?
Beeindruckend ist nicht nur die Zahl von 1270 Spielen, sondern auch die persönliche Ausbeute. Ambühl überzeugte mit 290 Toren und 432 Assists, also insgesamt 722 Skorerpunkten. Das ergibt einen Durchschnitt von 0,57 Punkten pro Spiel.
WM-Rekordspieler ist Ambühl bereits seit dem 21. Mai 2022, nun ist die Nummer 10 auch Rekordspieler der Schweizer Liga. Und ein Ende der Karriere des nimmermüden Kämpfers ist noch nicht in Sicht. Nicht nur deshalb könnte Ambühls Bestmarke dereinst eine für die Ewigkeit sein.