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«Belle» zwischen Genf und Biel Ein logischer Showdown ohne klaren Favoriten

Die Entscheidung um den Schweizer Meistertitel zwischen Genf und Biel fällt im entscheidenden 7. Spiel. Welches Team ist im Vorteil?

Ausgeglichener könnte der diesjährige Playoff-Final kaum sein. Mit Genf und Biel duellieren sich jene Teams um den Titel, die nach 52 Qualifikationsrunden genau gleich viele Punkte auf dem Konto hatten und die Ränge 1 und 2 belegten.

In den Playoff-Viertel- und Halbfinals setzten sich beide Klubs souverän durch. Und nach dem 4:2-Heimsieg des EHC Biel am Dienstag ist klar, dass der Final über die volle Distanz gehen wird.

Die Entscheidung fällt also am Donnerstagabend in der Genfer Les-Vernets-Halle. Weil sich die beiden Teams auf Augenhöhe begegnen und kein klarer Favorit auszumachen ist, lassen wir die Zahlen spielen:

  • Seit der Einführung des Best-of-7 Modus (1998)* steht es zum 8. Mal 3:3 in einem Playoff-Final.
  • Bislang konnte sich 4 Mal sich das Auswärtsteam in der «Belle» durchsetzen.
  • Spielte allerdings der Qualifikationssieger die «Belle», lautet die Bilanz 3:1 zu seinen Gunsten.
  • Die Bieler absolvierten bislang 3 Mal ein entscheidendes 7. Spiel in den Playoffs, 3 Mal verliessen sie das Eis als Verlierer. Bei Servette lautet die Bilanz in einem Showdown 2:3.

* 2004 und 2021 wurde der Final im Best-of-5-Modus ausgetragen. 2020 ist die Meisterschaft wegen Corona abgebrochen worden.

Wir Erfahrenen müssen die Verantwortung übernehmen und den Jungen den Weg zeigen.
Autor: Biel-Spieler Beat Forster 6-facher Schweizer Meister

Der EHCB hat auf die 1:7-Klatsche im 5. Spiel eine eindrückliche Reaktion gezeigt. Dennoch ist die Aufgabe für die Seeländer als etwas schwieriger einzustufen. Das ist vor allem dem Heimvorteil der Genfer geschuldet:

  • Servette hat in dieser Saison 26 von 35 Heimspielen gewonnen, 8 von 9 in den Playoffs.
  • Gegen die Seeländer entschieden die Genfer 7 der letzten 8 Partien vor heimischem Publikum für sich. Die einzige Niederlage kassierten sie im 3. Finalspiel (1:2 n.V.).

«Wir haben die Fans hinter uns, sind eine sehr erfahrene Mannschaft. Wir werden nun das machen, was es braucht, um zu gewinnen», blickt der Genfer Stürmer Vincent Praplan der «Finalissima» optimistisch entgegen.

Forster winkt der 7. Titel mit dem 3. Klub

Biels Beat Forster, der schon 6 Mal Schweizer Meister geworden ist und über 1000 NL-Partien absolviert hat, nimmt vor allem die Routiniers in die Pflicht: «Die Jungen sollen einfach frei spielen. Wir Erfahrenen müssen die Verantwortung übernehmen und ihnen den Weg zeigen.»

2009 gewann der 40-Jährige mit dem HCD das entscheidende 7. Finalspiel gegen Kloten. Für ihn zählt am Donnerstag in Genf nur eins: «Kämpfen, kämpfen, kämpfen. Wer mehr kämpft, hat die grösseren Chancen, den Titel zu holen.»

Für die Bieler würde bei ihrer Final-Premiere mit dem 4. Titel eine 40-jährige Durststrecke zu Ende gehen. Genf seinerseits strebt den 1. Titel der Klubgeschichte seit der Gründung 1905 an.

Radio SRF 1, Abendbulletin, 22.04.2023, 22:00 Uhr ; 

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