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Biel-Sportchef blickt zurück Steinegger: «Servette war abgeklärter und erfahrener»

Biel-Sportchef Martin Steinegger ist nach der verlorenen Finalissima «emotional leer» und dennoch stolz auf seine Mannschaft.

Viel hat nicht gefehlt für Biel. Erst in der «Belle» gegen Genf-Servette mussten die Seeländer den Traum vom ersten Titel seit 1983 begraben. Keine 24 Stunden nach der bitteren Niederlage in Spiel 7 war Biels Sportchef Martin Steinegger der Frust noch anzumerken.

Er sei «emotional leer» und «enttäuscht». Mit etwas Abstand könne man aber mit Stolz auf die eben abgelaufene Spielzeit zurückblicken: «Wir haben eine riesen Saison gespielt. Die zwei Mannschaften, die in der Qualifikation über 100 Punkte hatten, waren auch im Final. Da hat jene Mannschaft gewonnen, die ein wenig besser war.» Servette sei «ein verdienter Sieger».

Bewusste Planung

Warum es am Donnerstag nicht für den grossen Coup gereicht hat, führt Steinegger nicht auf die fehlende Energie zurück. Viel mehr seien individuelle Fehler, wohl ausgelöst durch mentale Müdigkeit, entscheidend gewesen. Die Genfer seien «abgeklärter und erfahrener gewesen».

Trotz verpasstem Titel haben die Seeländer eine beeindruckende Entwicklung hinter sich, die 2022/23 in einer Rekordsaison mit 101 Punkten in der Regular Season gipfelte. Die Mannschaft habe auf dem Eis, aber vor allem auch mental enorme Fortschritte gemacht. Primär vom Auftritt im Halbfinal gegen die ZSC Lions zeigt sich Steinegger noch immer tief beeindruckt: «Ich glaube nicht, dass wir viel besser spielen können.»

Die erfolgreiche Regular Season führt Steinegger auf verschiedene Faktoren zurück. Zum einen seien die Verletzungen nicht «kumuliert aufgetreten», zum anderen hatte Biel auch das nötige Spielglück. «Wir haben viele Matches in der letzten Minute entscheiden können. Das Selbstvertrauen wurde dadurch noch grösser.»

Offene Trainerfrage

Auch der Sportchef hatte seinen Anteil am Erfolg. «Wir haben im letzten Jahr bewusst fast nur Mehrjahresverträge abgeschlossen.» Vertragsgespräche während der Saison, die immer ein potenzieller Unruheherd sind, gab es im Seeland darum fast keine.

Die Trainerfrage für nächste Saison ist bei Biel indes noch offen. Ob der erneut an Krebs erkrankte Antti Törmänen auch im September an der Bande der Bieler steht, konnte Steinegger noch nicht sagen. «Wir werden mit Antti Gespräche führen.»

SRF zwei, Sportflash, 25.04.2023 23:20 Uhr ; 

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