Weil die Teams aus der Westschweiz bereits ihr Playoff-Waterloo erlebten, ist der Kreis der Titelaspiranten auf 6 Klubs geschrumpft. Während Zug und Davos durch sind, kämpfen die restlichen Mannschaften um den Halbfinal-Einzug. Das sind die Vorzeichen.
ZSC Lions – Lugano (Serie 2:2)
4 Spiele, 4 Mal entschied nur ein Tor über Sieg oder Niederlage. Nach dem 3:2 am Samstag in der Resega und dem erneuten Ausgleich in der Serie wittern die Luganesi nun die Chance, das Break zu realisieren, um dann am Donnerstag den Sack zuhause zuzumachen. Der grössere Druck lastet also auf den Schultern der ZSC Lions. Folgende Punkte könnten ausschlaggebend sein:
- (Nicht-)Rückkehr: Die Löwen müssen auch in Spiel 5 wieder auf Patrick Thoresen verzichten . Die Sperre gegen den Norweger (wegen eines Checks gegen den Kopf von Luca Fazzini) wurde am Montag um ein Spiel verlängert. Nach dem Ausfall von Robert Nilsson ist Thoresen der torgefährlichste Zürcher. Immerhin: Die Zürcher können sich Hoffnungen auf ein Comeback von Mattias Sjögren machen. Der Schwede trainierte am Montag mit der Mannschaft mit.
- Goalie: Elvis Merzlikins musste in den ersten 4 Spielen 39 Schüsse mehr abwehren als Lukas Flüeler und Niklas Schlegel gemeinsam. Die Playoff-Fang-Quote des Lugano-Keepers steht bei 92,3%. Will Lugano im Hallenstadion das Break schaffen, brauchen die Tessiner eine Meisterleistung ihres Schlussmannes.
Erstes Tor: Die Wichtigkeit des ersten Treffers wird nicht selten unterschätzt. Auch in der Serie zwischen dem ZSC und Lugano war das 1:0 jeweils wegweisend. Am Ende siegte immer das Team, welches das erste Tor markierte. Es geht sogar noch weiter: In dieser Serie konnte noch nie ein Rückstand gedreht werden. Nicht einmal zwischenzeitlich.
NLA
Bern – Biel (3:1)
Etwas klarer scheint die Ausgangslage im kantonsinternen Duell zwischen Bern und Biel. Der SCB liegt mit 3:1 vorne und hat nun in der heimischen Arena einen ersten Matchpuck. Folgende Punkte dürften über den Ausgang des 5. Viertelfinalspiels entscheiden:
- Bastion : Nach 7 heimischen Playoffsiegen in Serie fiel die «Festung» PostFinance-Arena am Donnerstag erstmals wieder (3:6). Mit dem «Rebreak» in der Tissot-Arena wurde dieser «Tolggen im Reinheft» vergessen gemacht. Finden die «Mutzen» zu ihrer Heimstärke zurück?
- Schiedsrichter : Bern erzielte am Samstag das vorentscheidende 3:0 per Shorthander nach einer äusserst umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidung: Ein Beinstellen von Alain Berger war nicht sanktioniert worden. Nehmen die Unparteiischen die «Bären» nun genauer unter die Lupe?
- Disziplin : Kein Spieler sammelte in den Playoffs mehr Strafminuten als der Bieler Marco Pedretti (33). Sein Teamkollege Marc-Antoine Pouliot (30) gehört ebenfalls zu den «Bad Boys». Aber auch Gegner Bern hat mit Spielern wie Thomas Rüfenacht, Justin Krueger oder Tristan Scherwey Spieler, die dazu neigen, ihr Team mit Strafen zur Unzeit in die Bredouille zu bringen. 217 Strafminuten bedeuteten am Samstag Playoff-Rekord. Kracht es am Dienstag erneut?
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 11.3.2017, 20:10 Uhr