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Gaëtan Haas spielt derzeit gross auf.
Legende: Beneidenswerte Form Gaëtan Haas spielt derzeit gross auf. EQ Images

National League Haas: «Haben auf dem Papier nicht die beste Mannschaft»

Der EHC Biel ist das Überraschungsteam in der ersten Phase der NLA-Qualifikation. Shootingstar Gaëtan Haas erklärt im Interview den Bieler Höhenflug und spricht über seine ungewisse persönliche Zukunft.

Resultate

Gaëtan Haas, der EHC Biel ist hervorragend in die neue Saison gestartet. Weshalb spielt Ihr Team derzeit so erfolgreich?

Haas: Unsere Torhüter machen einen tollen Job, dazu schiessen wir relativ viele Tore. Alle im Team kämpfen füreinander, werfen sich in die Schüsse. Wir wissen in Biel, dass wir auf dem Papier nicht die beste Mannschaft haben. Deshalb ist der Kampfgeist entscheidend. Wir haben über den Kampf in den letzten Jahren die Playoffs erreicht und dank der richtigen Einstellung ist uns auch der Saisonstart gelungen.

Ein neues Stadion bringt nicht automatisch Punkte.

Welche Rolle spielt die neue Arena in Biel?

In Biel sind alle Leute glücklich mit dem neuen Stadion. Aber für uns ist klar, dass ein neues Stadion nicht automatisch Punkte bringt. Insgesamt ist durch die Arena alles professioneller geworden. Wir haben einen Kraftraum, die Garderobe ist wunderbar, ich fühle mich wirklich wohl in unserem neuen Zuhause. Über Sieg und Niederlage entscheidet aber nicht das Stadion, sondern die Leistung der Mannschaft.

Am Wochenende warten Genf und Ambri auf Biel. Aufgrund des starken Starts ist Biel nun nicht mehr Aussenseiter. Wie geht das Team mit den gestiegenen Erwartungen um?

Klar haben wir in den ersten Runden viele Punkte geholt und klar läuft es momentan gut. Wir wissen jetzt, dass wir Top-Leistungen zeigen können, das Selbstvertrauen ist da. Aber wir haben noch nichts erreicht. Jedes Spiel ist für uns wichtig, wir müssen um jeden Punkt kämpfen, damit es auch in dieser Saison für die Playoffs reicht.

Das gegenseitige Vertrauen ist erstarkt.

In 5 Spielen haben Sie bereits 4 Tore erzielt – in der gesamten letzten Quali kamen Sie auf 8 Tore. Wie erklären Sie sich Ihren Leistungssprung?

Unsere Linie kennt sich nun schon einige Jahre, mit meinen Sturmpartnern Ahren Spylo und Mathieu Tschantré habe ich von Liga-Qualifikation bis Playoff-Viertelfinals schon alles erlebt. Das stärkt das gegenseitige Vertrauen und ist viel einfacher, als wenn man sich an neue Mitspieler gewöhnen muss. Wir freuen uns natürlich, wenn wir dem Team helfen können. Die grosse Qualität der Mannschaft ist aber nicht unsere Formation, sondern, dass alle Linien skoren können.

Ihr Vertrag in Biel läuft aus, zahlreiche Klubs sind an Ihnen interessiert. Wann werden Sie sich entscheiden, wo sie in Zukunft spielen werden?

Bislang habe ich keine Gespräche geführt, die Verhandlungen werden wohl im Oktober aufgenommen. Wann genau ich einen neuen Vertrag unterschreiben werde, kann ich noch nicht sagen. November scheint ein realistischer Rahmen zu sein.

Trainer Kevin Schläpfer sieht in Ihnen den zukünftigen Captain des EHCB. Eine Vorstellung, die einen Verbleib in Biel reizvoll macht?

(Lacht) Tschantré macht als Captain seit vielen Jahren einen super Job. Er kann ein Team führen und motivieren. Solange er in Biel spielt, ist er der Captain des Teams, das ist für mich klar. Schön, dass Schläpfer mir das zutrauen würde, aber dieses Amt ist für mich momentan kein Ziel. Wenn Tschantré irgendwann nicht mehr spielen sollte, wäre das eine Möglichkeit. Aber ich weiss ja noch nicht, ob ich dann noch in Biel bin (lacht).

Sendebezug: SRF 1, sportaktuell, 19.09.15, 22:10 Uhr

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