Im Aufgebot von Patrick Fischer stehen mit Noah Rod und Pius Suter nur zwei Spieler, die mehr als 17 Länderspiele absolviert haben. Die meisten für den Deutschland Cup berücksichtigten Spieler durften bereits etwas Nati-Luft schnuppern.
In Krefeld ist aber auch ein Sextett dabei, das erstmals für die Nationalmannschaft auflaufen wird. Fischer verfolgt das Ziel, mehr Breite zu schaffen. Die Entwicklung junger Spieler ist dabei ein zentraler Faktor.
Junge sollen Komfortzone verlassen
Für einen Spieler seien solche Turniere extrem wichtig, findet Fischer. «Es sind Leute hier, die sehr gut spielen in der Liga. Nun kriegen sie eine neue Motivation, einen neuen Blickwinkel, sodass sie nicht in ihrer Komfortzone bleiben», so der 44-jährige Naticoach. Die Neulinge im Überblick:
- Melvin Nyffeler: Bei verschiedenen Klubs kam der 24-Jährige nicht über die Rolle des Ersatztorhüters raus. Bei den Lakers hat er seinen Platz gefunden.
- Dominik Egli: Mit 1,73 m Körpergrösse gehört der 21-Jährige zu den kleinsten Verteidigern in der National League. Bei den Lakers spielt Egli aber gross auf. Neben 2 Toren steuerte er bereits 14 Assists bei und ist damit einer der drei produktivsten Verteidiger der Liga.
- Simon Le Coultre: Der 20-jährige Genf-Verteidiger zählt zu den grössten Talenten des Landes. Obendrein verfügt der U20-Internationale über Spielmacherqualitäten.
- Guillaume Maillard: Der aufstrebende Stürmer bestreitet bei Genf seine zweite NL-Saison. Mit 2 Toren und 6 Assists hat er seine Punkteausbeute aus dem Vorjahr bereits übertroffen (letzte Saison 1 Tor/3 Assists).
- Tyler Moy: Der 24-jährige amerikanisch-schweizerische Doppelbürger, 2015 in der 6. Runde von Nashville gedraftet, stiess auf dieses Saison hin aus Übersee zu Lausanne. Punktemässig ist er derzeit gleich unterwegs wie Genfs Maillard.
- Luca Hischier: Der Bruder von NHL-Star Nico kehrte erst kürzlich nach einer langen Verletzungspause zurück auf das Eis. In den 3 Spielen, die er seither absolvierte, überzeugte er mit 4 Skorerpunkten. Grund genug für Fischer, den jungen Walliser nachzunominieren.
Auftakt am Donnerstag
Der Deutschland Cup bietet Fischer die optimale Gelegenheit, die Neulinge an die Nati heranzuführen. Weil das Turnier in Krefeld aber auch der Startschuss zur Vorbereitung auf die Heim-WM ist, spielen selbstredend auch die Resultate eine Rolle.
Vor einem Jahr belegten die Schweizer nach Siegen gegen die Slowakei (3:2) und Deutschland (4:3 n.P.) sowie der abschliessenden Niederlage gegen Russland (2:4) den 2. Platz. «Wir zeigten von der Intensität her ein super Turnier», blickt Fischer zurück.
Auch diesmal fordert er Tugenden wie Kampfbereitschaft, Zweikampfstärke und gute Arbeit vor dem Tor. Ein erstes Mal beweisen kann sich das junge Team am Donnerstag gegen die Slowakei. Mit der Heim-WM als Saisonhöhepunkt im Hinterkopf wird jeder bis in die Haarspitzen motiviert sein.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 04.11.2019, 22:35 Uhr