Inspiriert war Coach Sean Simpson 2012 an der Fussball-EM von der «Squadra Azzurra» worden. Die Italiener hatten vor jedem Spiel die Nationalhymne mit einer Inbrunst gesungen, die den Kanadier tief beeindruckte. Und so nahm eine schöne WM-Geschichte ihren Lauf.
Bereits im Vorbereitungs-Camp in Rapperswil-Jona wurde das «Hymnen-Singen» zum fixen Programmpunkt, wie Verteidiger Patrick von Gunten erklärte: «Es gehörte zum Teambuilding und zu Beginn konnten die Hymne noch nicht alle. Laut mitsingen musste dennoch jeder.»
In der Kabine statt auf dem Eis
Wer so intensiv den Schweizerpsalm übt, will diesen natürlich auch einem Publikum präsentieren. Doch bis zu diesem Moment mussten sich die Nati-Spieler länger gedulden, als ihnen lieb war.
An der WM 2013 wurde während der Gruppenphase nämlich nach Matchende die Hymne des Siegerteams nicht im Stadion abgespielt. Davon wussten die Schweizer nichts. Doch sie wussten sich zu helfen. So sangen sie nach jedem Spiel die Hymne in der Kabine – frisch geduscht und im Anzug. Nach jedem der 7 Siege. «Am Schluss hatten wir ein schönes Chörchen beisammen», erinnerte sich Denis Hollenstein.
Textsicher an der blauen Linie
Nach dem 2:1-Triumph im Viertelfinal gegen Tschechien durften die Spieler den Schweizerpsalm dann endlich auf dem Eis zum Besten geben. Die Schweizer unterstützten die professionelle Opernsängerin an der blauen Linie – so textsicher, wie man es wohl noch selten von einer Schweizer Auswahl gesehen hat.