Die Enttäuschung bei Headcoach Patrick Fischer und Captain Raphael Diaz war nach der Landung in Kloten noch immer greifbar. Verständlicherweise. Die Schweiz war im WM-Viertelfinal äusserst bitter an Deutschland (2:3 n.P.) gescheitert. Der Traum einer Medaille, sogar von Gold, platzte jäh und unerwartet.
Hinten standen wir zwar immer noch gut, wir gingen aber nicht mehr in die Offensive.
Wenn man solch eine Gruppenphase gespielt habe, «beginnt man schon zu träumen», machte Diaz keinen Hehl aus seinen Ambitionen. «Wir wussten, es würde ein Geduldsspiel werden. Dann geht es ins Penaltyschiessen, wir verlieren, die Saison ist vorbei, es tut weh», fasste der Routinier die Gefühlslage zusammen.
Am meisten ärgerte Diaz, dass man dem eigenen System nicht mehr vertraut habe. «Hinten standen wir zwar immer noch gut, wir gingen aber nicht mehr in die Offensive.»
Die Passivität streicht auch Fischer heraus: «Das beisst mich am meisten.» Unter höchstem Druck die nötige Ruhe zu bewahren, das müsse sein Team noch lernen. «Das kostete uns zweimal den Match», konstatierte Fischer.
Wir sind sehr nahe dran. Nun müssen wir weitergehen und daran wachsen. Dann greifen wir wieder an.
Dennoch fehle es nur noch an Details, meinte Fischer weiter. An den letzten 4 Turnieren (dreimal WM, einmal Olympia) scheiterte die Schweiz zweimal in der Verlängerung und zweimal im Penaltyschiessen. Am Donnerstag fehlten 43 Sekunden fürs Weiterkommen, vor 2 Jahren in der Slowakei im Viertelfinal gegen Kanada 0,4 Sekunden. Knapper geht es kaum.
«Scheinbar brauchten wir noch einmal diesen Rückschlag», so Fischer, der darauf hinwies, wie ambitiös das Ziel WM-Gold sei. Dennoch befand er: «Wir sind sehr nahe dran. Nun müssen wir weitergehen und daran wachsen. Dann greifen wir wieder an.»