Obwohl Andres Ambühl nur 1,76 m gross ist, ist er endgültig einer der Grössten aller Zeiten. Kein Schweizer bestritt mehr WM-Spiele als «Büehli». Mathias Seger (106 WM-Spiele) wird von Ambühl an dieser WM überflügelt.
Nur drei Akteure bestritten noch mehr WM-Partien als der 35-Jährige aus dem Davoser Sertig: Der Deutsche Udo Kiessling (119), der Russe Alexander Malzew (110) und der Tscheche Jiri Holik (109).
Vielleicht werden die Bestmarken später, wenn ich nicht mehr spiele, wichtiger für mich.
Nur ein grosses Turnier verpasste Ambühl in den letzten 15 Jahren. Vor einem Jahr in Kopenhagen beim zweiten Silbermedaillengewinn innerhalb von fünf Jahren fehlte er angeschlagen.
Obwohl Ambühl bei Davos eine schwierige Saison durchmachte, stand für Patrick Fischer nie in Frage, dass er Ambühl wieder mit dabei haben will. Der Nati-Coach sagt: «Ambühl bringt unglaublich viel mit: Energie, Leidenschaft, Tricks, Erfahrung, er kann als Center oder am Flügel spielen, er kann Powerplay und in Unterzahl spielen.»
3 weitere Rekorde in Reichweite
Den Rekord mit den meisten Schweizer WM-Spielen riss Ambühl jetzt an sich. Andere jagt er noch:
- Mathias Seger bestritt insgesamt 305 Länderspiele; Ambühl läuft gegen Kanada zum 267. Mal auf.
- Seger bestritt 16 Weltmeisterschaften, Ambühl kann diesen Weltrekord in einem Jahr in Zürich und Lausanne egalisieren.
- Die meisten Schweizer WM-Tore erzielte der grosse Bibi Torriani mit 28. Ambühl gelangen letzte Woche gegen Norwegen die WM-Treffer 20 und 21.
Ambühl sagt: «Es müsste schon alles perfekt laufen, dass ich noch auf 28 komme». Aber: «Ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich mir um Rekorde nicht gross Gedanken mache. Vielleicht werden die Bestmarken später, wenn ich nicht mehr spiele, wichtiger für mich.»
Ich möchte schon bis 40 spielen. Oder länger.
Ambühl hofft, dass er noch die eine oder andere Weltmeisterschaft anhängen kann. Ambühl: «Für die nächsten zwei Jahre stehe ich in Davos noch unter Vertrag. Wenn ich gesund bleibe und weiter Spass habe, möchte ich schon bis 39 oder 40 spielen, wenn möglich auch länger. Ich habe mir gegen oben keine Grenze gesetzt.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 21.05.2019, 12:00 Uhr.