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Nachnomination kaum möglich So stehen die Chancen der NHL-Schweizer auf eine WM-Teilnahme

Welche Schweizer NHL-Söldner sind kurz vor Ende der Regular Season auf Playoff-Kurs? Welche könnten für die WM in Lettland zur Nati stossen? Eine Übersicht.

Pius Suter von den Chicago Blackhawks und Roman Josi von den Nashville Predators.
Legende: Ihre WM-Teilnahme ist aus verschiedenen Gründen noch unsicher Pius Suter von den Chicago Blackhawks und Roman Josi von den Nashville Predators. imago images

In 17 Tagen bestreitet die Schweiz ihr WM-Auftaktspiel gegen Tschechien. Noch ist schwer vorauszusehen, wie das Team von Coach Patrick Fischer in Riga personell aufgestellt sein wird. Im Vorbereitungscamp fehlen aktuell nicht nur die Spieler der Playoff-Finalisten in der Schweizer Meisterschaft, sondern auch jene Akteure, welche aus der NHL noch zur Nati stossen werden.

Nachnominationen unwahrscheinlich

Grundvoraussetzung für eine WM-Teilnahme der Spieler aus Übersee ist in diesem Jahr das Verpassen der NHL-Playoffs. Wegen der Quarantäne-Regeln mache eine Nachnomination in diesem Jahr kaum Sinn, sagte Nationalmannschaftsdirektor Lars Weibel jüngst gegenüber Keystone-SDA .

Die Regular Season in Nordamerika, welche in diesem Jahr nur 56 statt 82 Partien umfasst, neigt sich dem Ende zu. Am 19. Mai soll die Qualifikation beendet sein. Wann genau die Playoffs beginnen, ist noch unklar.

12 Schweizer kamen in dieser Saison in der NHL zum Einsatz. So stehen ihre Chancen auf die Playoffs bzw. auf eine potenzielle Teilnahme an der WM.

Für Playoffs qualifiziert – WM-Teilnahme praktisch ausgeschlossen

  • Nino Niederreiter: Der Churer Stürmer ist mit Carolina auf Kurs, die Regular Season auf Platz 1 der Central Division zu beenden. Die Hurricanes gehören zum erweiterten Favoritenkreis um den Stanley Cup.

  • Kevin Fiala: Auch der St. Galler hat sich mit seinem Team frühzeitig für die Playoffs qualifiziert. Die Minnesota Wild werden als Aussenseiter in die entscheidende Phase steigen, haben aber Überraschungs-Potenzial.
  • Gaëtan Haas: Der Center dürfte die WM ebenfalls verpassen. Sein Team, die Edmonton Oilers, wird sicher in den Playoffs vertreten sein und hat in der rein-kanadischen Division intakte Chancen, mindestens eine Runde zu überstehen.
  • Yannick Weber: Der Verteidiger spielt bei Pittsburgh kaum eine Rolle, in dieser Saison durfe er erst 2 Mal auflaufen. Vielleicht rutscht Weber aber durch Verletzungen in den Playoffs ins Team rein.

Auf Playoff-Kurs – WM-Teilnahme auf der Kippe

  • Roman Josi: Der letztjährige Gewinner der Norris Trophy befindet sich mit Nashville noch voll im Kampf um einen Playoff-Platz. Die Predators und die Dallas Stars machen das letzte Ticket in der Central Division unter sich aus. Nashville liegt 3 Spiele vor Quali-Schluss 4 Punkte vor Dallas, hat aber eine Partie mehr ausgetragen.

  • Luca Sbisa: Ähnliche Ausgangslage wie bei Weber. Sbisa kam in dieser Saison für Nashville nur einmal zum Einsatz. Für den 31-Jährigen könnte es die letzte Saison in der NHL sein.

Playoffs verpasst – WM-Teilnahme möglich

  • Nico Hischier: Die New Jersey Devils fielen als eines der ersten Teams aus dem Playoff-Rennen. Hischier, der in dieser Saison lange verletzt war, hat gute Chancen auf seine 2. Teilnahme an einer A-WM.
  • Timo Meier: San Jose wird die Playoffs zum 2. Mal in Serie verpassen. Schlecht für die Sharks, gut für die Schweizer Nati. Bekommt Meier von seiner Franchise die Freigabe, dürfte er die WM bestreiten.

  • Pius Suter: Die Playoffs wird der ehemalige ZSC-Stürmer in seiner 1. NHL-Saison verpassen. Chicago blieb zwar überraschend lange im Rennen, brach zum Ende hin aber ein. Dennoch ist eine WM-Teilnahme von Suter fraglich. Noch hat er für die nächste Saison keinen neuen NHL-Vertrag. Es könnte sein, dass er aufgrund des Verletzungsrisikos auf ein Aufgebot verzichtet.
  • Philipp Kurashev: Im Gegensatz zu Teamkollege Suter läuft Kurashevs Vertrag bei Chicago noch ein weiteres Jahr. Bei ihm spricht nichts gegen eine WM-Teilnahme.
  • Jonas Siegenthaler: Wie Suter steht auch Siegenthaler noch ohne Vertrag für die nächste Saison da. Nach seinem Trade von Washington zu New Jersey kam er wieder regelmässig zum Einsatz, ehe Corona ihn ausser Gefecht setzte. Mittlerweile ist der 23-Jährige wieder spielbereit.

Bereits feststeht, dass Nati-Coach Fischer an der WM nicht auf die Dienste von Denis Malgin und Dean Kukan zählen kann. Malgin wurde nach dem Lausanner Playoff-Out von den Toronto Maple Leafs nach Nordamerika zurückbeordert. Columbus' Kukan muss sich nach der NHL-Saison einer Operation unterziehen.

Resultate

Radio SRF 3, Morgenbulletin, 05.05.2021 ; 

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