Genau 7 Jahre, 2 Wochen und 2 Tage ist es her, als in der Schweiz die dramatischste Meisterschaftsentscheidung aller Zeiten fiel. Die ZSC Lions schossen im 7. Finalspiel in Bern 2,5 Sekunden vor dem Ende das 2:1 und kürten sich zum Champion.
An der Bande der Zürcher stand damals: Bob Hartley.
Nun kehrt der 58-jährige Kanadier in die Schweiz zurück. In seinem nunmehr 3. Jahr als lettischer Nationaltrainer betreut er die Balten in den beiden Testspielen in Herisau (Freitag) und Weinfelden (Samstag) gegen die Schweiz (beide Spiele gibt es live bei SRF).
Trainer des Jahres, Entlassung, Doppelmandat
Zwischen der Meistersaison bei den Lions und den beiden Testspielen in der Ostschweiz liegen bewegte Hartley-Jahre:
- Unmittelbar nach dem Titel mit dem ZSC verlässt Hartley die Zürcher und übernimmt die Calgary Flames.
- In 4 Jahren bei den Flames wird Hartley einmal zum NHL-Trainer des Jahres gewählt (2015), verpasst aber in 3 von 4 Saisons mit seinem Team die Playoffs. Im Frühling 2016 wird er entlassen.
- Im Dezember 2016 übernimmt Hartley die lettische Nationalmannschaft. Bei der WM erreicht er mit den Balten einen 10. und einem 7. Rang. Die Olympischen Spiele 2018 verpasst man.
- Seit 2018 betreut Hartley neben Lettland auch den KHL-Klub Awangard Omsk. In seiner 1. Saison erreicht er mit Omsk sogleich den Playoff-Final (0:4 gegen ZSKA Moskau).
Am Freitag und Samstag steht der als eiserner Schleifer bekannte Stanley-Cup-Gewinner von 2001 (mit Colorado) nun wieder in der Schweiz an der Bande. In den beiden Testspielen wird der Ernstfall geprobt: Denn die Schweiz und Lettland treffen am 12. Mai im 2. WM-Gruppenspiel abermals aufeinander.
Drei Zeugen Hartleys
In Herisau respektive Weinfelden werden übrigens auch 3 Spieler dabei sein, die vor 7 Jahren, 2 Wochen und 2 Tagen bei der «Finalissimia» in Bern ebenfalls mit von der Partie waren: Der Lette Ronalds Kenins spielte schon damals beim ZSC unter Hartley. Im Kader der Zürcher war auch der aktuelle Davoser Andres Ambühl. Nati-Routinier Tristan Scherwey gehörte 2012 den unterlegenen Bernern an.
Sendebezug: SRF info, sportlive, 27.4.19, 20:00 Uhr