Für grosse Zuschauermassen waren die Coyotes noch nie bekannt. Seit der Saison 1996/97, als die NHL-Franchise im Bundesstaat Arizona eine neue Heimat fand, blieb das Fan-Aufkommen bescheiden. Auch in jüngerer Vergangenheit war die Gila River Arena in Glendale mit einer Kapazität von gut 17'000 Plätzen selten voll. 11'600 Fans kamen letzte Saison im Schnitt zu den Heimspielen, die Auslastung betrug 68 Prozent.
Doch seit dieser Spielzeit sieht es noch einmal ganz anders aus. Das Team ist in die Mullett Arena auf den Campus der Arizona State University umgezogen. Diese ist zwar brandneu, fasst aber nur gerade 5000 Zuschauer.
Kleines Haus, aber volles Haus
«Es ist ein bisschen wie in Biel oder vielleicht in der neuen Arena in Ambri», sagt Janis Moser gegenüber SRF . Der Schweizer, der im Dezember 2021 seine erste NHL-Partie für die Coyotes absolvierte, fühlt sich an seine Anfänge als Profi in der Schweiz erinnert. Immerhin: Das Kleinstadion ist stets ausverkauft.
Die Übergangslösung wurde nötig, nachdem die Stadt Glendale den Mietvertrag mit den Coyotes wegen ausbleibenden Zahlungen hatte auslaufen lassen. Bis zur Saison 2025/26 spielt Arizona im «Provisorium». Dann soll die neue Arena in Tempe fertig sein.
Für Moser ist der Einschnitt nicht allzu gross. Im Gegenteil: «Das Stadion ist cool, es fühlt sich viel voller an. Die Stimmung ist besser als im halbleeren Stadion letztes Jahr», so der Verteidiger. Dennoch: Für NHL-Verhältnisse sind 5000 Zuschauer bescheiden. Normalerweise sind es mindestens dreimal so viele.
Man lernt, mit der Verantwortung umzugehen. Das ist extrem wichtig für einen jungen Spieler.
Moser ist unabhängig davon in etwas mehr als einem Jahr vom Rookie zur tragenden Säule gereift. Regelmässig erhält er von Coach André Tourigny am meisten Eiszeit aller Coyotes-Akteure. Und das im Alter von erst 22 Jahren. Die Chance, sich zu bewähren, nimmt er gerne wahr. «Man lernt, mit der Verantwortung umzugehen. Das ist extrem wichtig für einen jungen Spieler.»
In 52 Spielen hat Moser 5 Treffer und 13 Assists erzielt, zuletzt kamen seine Werte etwas ins Stocken. Obwohl es dem Team nicht läuft und das Erreichen der Playoffs ein Traum bleiben wird, hat er einen weiteren Schritt gemacht. Er habe nicht gedacht, dass es mit dem Durchbruch so schnell klappen würde. «Aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, in der besten Liga der Welt zu spielen. Es ist näher an der Realität.»