Im Jahr 1997 hat David Aebischer den Schritt nach Nordamerika gewagt. Es dauerte allerdings noch gut 3 Jahre, ehe er in der NHL seinen 1. Einsatz leisten durfte. Am 18. Oktober 2000 war es dann soweit: Im Tor von Colorado kam Aebischer gegen Columbus zu seinem Debüt in der besten Eishockey-Liga der Welt.
Ich empfand nie das Gefühl, den Titel weniger verdient zu haben. Meine Rolle war von Anfang an klar definiert. Ich erfüllte meinen Job.
Insgesamt bestritt der heute 42-Jährige in seiner Premieren-Saison 26 Einsätze für die Avalanche. Eine Saison, die im grössten Triumph endete und Aebischer einen Eintrag in die Schweizer Geschichtsbücher sicherte. Mit einem 4:3-Finalsieg über die New Jersey Devils wurde Colorado 2001 Stanley-Cup-Sieger.
Nur 32 Sekunden Playoffs
Die Playoff-Partien musste Aebischer allerdings meistens von der Bank aus mitverfolgen. Bis auf 32 Sekunden im Conference-Halbfinal gegen die Los Angeles Kings stand stets die NHL-Legende Patrick Roy zwischen den Pfosten.
Das verminderte Aebischers Freude über den Erfolg aber in keinster Weise: «Ich empfand nie das Gefühl, den Titel weniger verdient zu haben. Meine Rolle war von Anfang an klar definiert. Ich arbeitete stets hart im Training und machte so die anderen besser. Ich erfüllte meinen Job.»
Colorado hatte in der Finalbegegnung 2:3 hintengelegen, drehte die Serie aber noch. Am 9. Juni 2001 war dann der grosse Freudentag: Mit einem 3:1 zuhause in Denver machte das Team vom damaligen Coach Bob Hartley den Triumph im alles entscheidenden Spiel perfekt.
Die ganze Stadt befand sich im Ausnahmezustand.
«Die Stimmung war bombastisch», erinnert sich Aebischer. «Die ganze Stadt befand sich im Ausnahmezustand.» Die Feierlichkeiten gingen «sicher vier, fünf Tage, in denen wir als Mannschaft eigentlich immer zusammen waren.»
Aebischers NHL-Abenteuer dauerte bis 2007 und insgesamt 214 Partien. Zu Einsätzen kam er auch noch für Montreal und Phoenix, ehe er Ende 2007 zum HC Lugano in die Schweiz zurückkehrte.