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Josi, Fiala & Meier «on fire» Die Schweizer in der NHL: Eine Saison der Superlative

Die Regular Season in der NHL hatte aus Schweizer Optik jede Menge Highlights parat.

Es hat eine Weile gedauert, bis die Schweizer Feldspieler in der NHL Fuss fassen konnten. Vor 15 Jahren war Verteidiger Mark Streit noch weit und breit der einzige Schweizer Stammspieler in der besten Eishockey-Liga der Welt. Ihm folgten über die Jahre mehr und mehr hier ausgebildete Akteure, die in ihren NHL-Teams mit der Zeit immer tragendere Rollen einnahmen.

Nach der Regular Season 2021/22 lässt sich bilanzieren: Die Schweizer sind endgültig in der NHL angekommen.

Es war aus eidgenössischer Optik gar eine Qualifikation der Superlative, die am Sonntag mit dem Spiel Winnipeg – Seattle ihr Ende findet. In diversen Sparten wurden neue Schweizer NHL-Bestmarken aufgestellt. Besonders drei Akteure taten sich hervor:

Roman Josi – der Superstar

Es fehlen einem die Worte, um die Leistungen des Berner Nashville-Captains zu beschreiben. Seine 96 Punkte in der Regular Season sind ein Wert, den kein NHL-Verteidiger in den letzten 29 Jahren erreicht hat. Die bisherige Schweizer Bestmarke von Timo Meier (66 Zähler) übertraf Josi um 30 Punkte.

In der gleichen Grössenordnung pulverisierte der zweifache WM-Silbergewinner auch seinen eigenen Regular-Season-Topwert (65 Punkte). Seine 73 Assists sind ein neuer Schweizer Rekordwert und 23 Tore gelangen ihm zuvor noch nie. Ohne Josi hätten die Predators die Playoffs ziemlich sicher nicht erreicht. Kein anderer Nashville-Verteidiger hat auch nur ein Drittel von Josis Punkten gesammelt (siehe Tabelle).

Stats Roman Josi
Legende: Josi alleine auf weiter Flur So viel besser skorte der Schweizer Captain im Vergleich zu den restlichen Verteidigern bei Nashville. nhl.com

Kevin Fiala – der Unterschiedsspieler

In den ersten 29 Saisonspielen sammelte der Minnesota-Stürmer 18 Punkte. In den 53 darauf folgenden Partien kamen satte 67 Zähler dazu. Je länger die Saison dauert, desto besser kam Fiala in Fahrt. Herausragend waren seine 5 Assists am 22. April gegen Seattle – ein Franchise-Rekord. Sowohl in Sachen Punkte (85), als auch bei den Toren (33) und Assists (52) erreichte der St. Galler persönliche Bestwerte. Der Vertrag des 25-Jährigen läuft Ende Saison aus – Fiala wird ein gefragter Mann sein.

Timo Meier – der Scharfschütze

Genau wie Fiala sorgte auch Sharks-Stürmer Meier für persönliche Bestwerte in den Punkte-Kategorien. Mit total 76 Zählern, 41 Assists und 35 Toren stelle der 25-jährige Appenzeller in seiner 6. NHL-Saison 3 neue Top-Marken auf. Seine 35 Treffer bedeuten zudem Schweizer Rekord. Ein Spiel sticht heraus: Am 17. Januar gelangen Meier gegen die L.A. Kings sagenhafte 5 Tore. Dies war zuvor keinem San-Jose-Akteur und in diesem Jahrtausend nur 4 anderen NHL-Spielern gelungen.

Im Schatten von Josi, Fiala und Meier geht fast etwas vergessen, dass weitere Schweizer persönliche Rekord-Saisons absolviert haben:

  • Nico Hischier erreichte in seiner 5. NHL-Spielzeit bei den Toren (21), den Assists (39) und den Punkten (60) neue Bestwerte. Und das bei einem der schlechtesten Teams der Liga.
  • Nino Niederreiter erzielte 24 Tore und verpasste damit seinen persönlichen Rekord nur um einen Treffer. Niederreiter ist einer von fünf (!) Schweizern, die in dieser Saison mindestens 20 Tore erzielt haben.
  • Pius Suter wurde in seiner ersten kompletten NHL-Saison in Detroit in jedem der 82 Quali-Spiele eingesetzt und sammelte 36 Punkte (15 Tore).
  • Janis Moser – in Nordamerika unter J.J. Moser bekannt – kam bei Arizona als NHL-Debütant 43 Mal zum Einsatz. Der 21-jährige Verteidiger kam auf über 18 Minuten Eiszeit pro Spiel und erzielte 4 Treffer.

Resultate

Radio SRF 3, Morgenbulletin, 27.4.22, 08:30 Uhr ; 

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