Die jüngste Statistik trügt. Nashville hat die letzten beiden Partien gegen die Carolina Hurricanes gewonnen. Am 9. Mai mit 3:1, zwei Tage später gleich mit 5:0. Doch vor dem Playoff-Duell, das in der Nacht auf Dienstag seinen Anfang erfährt, sind sich die Experten und Buchmacher einig: Carolina ist in dieser Saison eine Macht, holte sich den 1. Platz in der Central Division. Einzig die Colorado Avalanche und die Vegas Golden Knights waren in der Regular Season noch erfolgreicher.
Auf dem Eis hast du keine Freunde mehr im gegnerischen Team.
Die Begegnung Carolina gegen Nashville birgt aus Schweizer Sicht Brisanz. Nino Niederreiter geht für die Hurricanes auf Torjagd, während Roman Josi bei den Predators den gegnerischen Stürmern das Fürchten lehrt. Freilich werden sich die beiden in den nächsten (mindestens) 4 Duellen auf dem Eis in die Quere kommen – dabei sind sie abseits des Rinks gute Freunde.
Wenn es aber um die Wurst geht, wird die Freundschaft beiseitegeschoben. Das war bereits 2015 so, als sich Josi und Niederreiter (noch bei Minnesota) gegenüberstanden. «Auf dem Eis hast du keine Freunde mehr im gegnerischen Team», sagte Josi damals. Dies wird heuer nicht anders sein.
Was Playoff-Erfahrung und -Erfolg angeht, hat Josi die Nase im Aufeinandertreffen vorne. Seit 2011 hält der Berner für die «Preds» die Knochen hin. Meistens war dabei in den Achtel- oder Viertelfinals Endstation, 2017 aber stiess Nashville bis in den Stanley-Cup-Final vor, unterlag dort jedoch Pittsburgh.
2006 als gutes Omen für die Hurricanes
Niederreiter, seit 2014 in der NHL aktiv, erreichte in der Saison 2018/19 mit Carolina dank eines Einzugs in die Playoff-Halbfinals seinen bisherigen Höhepunkt. Ob diesmal der Titel drin liegt? Zumindest die Geschichte spricht für die Hurricanes. 2006 war das Team aus North Carolina letztmals die Nummer 1 seiner Division – und holte prompt den (bisher ersten und letzten) Stanley Cup.