Gut zwei Monate ist es her, dass Jonas Siegenthaler mit der Schweiz an der Eishockey-WM in Stockholm die Goldmedaille erneut knapp verpasste. Im Final musste sich die Nati den USA mit 0:1 in der Verlängerung beugen.
Inzwischen befindet sich der Verteidiger der New Jersey Devils bereits wieder im Aufbau für die kommende NHL-Saison, welche im Oktober startet. Noch bleibt aber auch etwas Zeit für Anderes, zum Beispiel das eigene Nachwuchscamp. Vom 27. bis 30. Juli lädt Siegenthaler Kinder verschiedener Altersstufen während vier Tagen zum Training in der Arena der ZSC Lions in Zürich Altstetten.
Eine Herzensangelegenheit
Der finanzielle Profit steht dabei überhaupt nicht im Vordergrund, im Gegenteil: Siegenthaler investiert selbst mit dem Gedanken in das Camp, dass auch Kinder aus finanziell schwächeren Familien teilnehmen können.
In einer solchen wuchs der heutige NHL-Star selber auch auf: «Eigentlich ist es ziemlich verrückt, dass ich damals überhaupt begonnen habe, Eishockey zu spielen. Zum Glück hat meine Schwester keinen Sport ausgeübt, sonst hätte das Geld wohl nicht gereicht», erzählt Siegenthaler. Mit seinem Nachwuchscamp möchte er nun anderen Kindern die Möglichkeit bieten, die Passion für das Eishockey zu entdecken.
Neugierige Kinder
Siegenthaler geniesst es, mit den Kindern Zeit auf dem Eis zu verbringen und ihnen Tipps und Tricks mit auf den Weg zu geben. Ein Highlight sind jeweils auch die vielen Fragen, welche er von den neugierigen Teilnehmern gestellt bekommt. «Sie wollen wissen, wie viele Schlägereien ich während Spielen schon hatte. Oder wie viele Strafminuten ich schon gesammelt habe», verrät der 28-jährige Zürcher und fügt an: «Da muss ich schon ab und zu schmunzeln.»
Er selbst müsse eigentlich gar nicht so viel tun, damit die Kinder nach dem Training und dem gemeinsamen Essen glücklich nach Hause gehen können: «Einfach präsent sein, mit ihnen spielen, ihnen zuhören, das genügt schon.» Er wisse genau, wie sich die Kinder fühlen: «Als ich in ihrem Alter war, fand ich es das Grösste, wenn die ZSC-Profis ins Training kamen», so Siegenthaler.
Und was ist die wichtigste Botschaft, die Siegenthaler den Camp-Teilnehmern mit auf den Weg gibt? «Auch wenn das Ziel in jungen Jahren noch weit weg scheint: Träumen soll man immer.»