NHL - Mark Streit: Meilensteine einer beispiellosen Karriere
Kein Schweizer Feldspieler hat im Eishockey so viel erreicht wie Mark Streit. Doch den Erfolg musste sich der Berner sein Leben lang hart erkämpfen. Wie aus einem aussortierten Junior ein Stanley-Cup-Sieger wurde.
Als Junior wurde Mark Streit vom SC Bern als nicht tauglich für die NLA eingestuft. Davon liess sich der Verteidiger nicht beirren. 1995 als knapp 18-jähriger Jungspund wechselte er zu Gottéron nach Freiburg, wo er schon in seinem ersten Jahr zu 38 Einsätzen in der NLA kam. Für den SCB, seinen «Herzensverein», spielte Streit erst während des NHL-Lockouts in der Saison 2012/2013.
Der Aufstieg
Nur ein Jahr nach dem NLA-Debüt holte Arno Del Curto den Berner ins Bündnerland. Er schaffte den Durchbruch und wurde auch im Nationalteam eine fixe Grösse. Das erste seiner exakt 200 Länderspiele bestritt er im Februar 1997 im deutschen Oberhausen. Unter Trainer Simon Schenk spielte Streit beim 3:3 in der Olympia-Qualifikation gegen die Slowakei erstmals in der Verteidigung des Nationalteams.
Der erste Versuch
1999 versuchte sich Mark Streit ein erstes Mal in Nordamerika. Von der NHL war er damals weit entfernt, er spielte in unterklassigen Teams wie den Tallahassee Tiger Sharks in der East Coast Hockey League (ECHL), den Springfield Falcons in der AHL und den Utah Grizzlies in der International Hockey League (IHL). Nach einem Jahr kehrte Streit in die Schweiz zu den ZSC Lions zurück.
Der Durchbruch
Mit den ZSC Lions gewann er bereits in der ersten Saison (2000/2001) seinen einzigen Schweizer Meistertitel. Rasch stieg er bei den Zürchern zum Captain auf. Die Rolle des Teamleaders hatte er auch im Nationalteam inne. 2004 wurde er schliesslich in der 9. Runde von den Montreal Canadiens gedraftet. 2005 wagte er zum zweiten Mal den Sprung nach Übersee, wo er es schliesslich in die beste Liga der Welt schaffte.
Die Pionierrolle
In den zwölf Jahren in der NHL ebnete Mark Streit den Weg für Schweizer Feldspieler in der NHL. Er bestritt 820 Partien (449 Skorerpunkte) für Montreal, die New York Islanders, die Philadelphia Flyers und die Pittsburgh Penguins – so viele wie kein anderer Schweizer. 2011/2012 wurde Streit als erster Schweizer zum Captain eines NHL-Teams ernannt.
Krönung und abruptes Ende
Im letzten Winter wurde Streit von Philadelphia zu Pittsburgh transferiert. Im Frühsommer durfte der Berner im Alter von 39 Jahren mit den Penguins den Stanley Cup in die Höhe stemmen – die Krönung und der grösste persönliche Erfolg für Streit. Für die Saison 2017/2018 schien sich ein Kreis zu schliessen. Streit unterschrieb noch einmal in Montreal, das ihn nach nur zwei Partien aber wieder abschob. Niemand wollte ihn mehr. Das abrupte Ende einer eindrücklichen Karriere war Tatsache.
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