Beim Titel von Tampa Bay 2020 war Nikita Kutscherow bereits die grosse Figur gewesen. Der Russe steuerte in 25 Spielen 34 Punkte (7 Tore) zum Erfolg bei. Damals hatte er aber schon in der Regular Season mit 33 Toren und 52 Assists in 68 Spielen geglänzt.
In der Saison zuvor wurde er als wichtigster Spieler (MVP) ausgezeichnet, nachdem er mit 128 Punkten (41 Tore) eine persönliche NHL-Bestmarke aufgestellt hatte.
Lange Reha nach Hüftoperation
Umso grösser war der Schock bei der Franchise aus Florida, als bekannt wurde, dass Kutscherow die gesamte Qualifikation der Saison 2020/21 verpassen würde. Der 28-Jährige musste sich an der Hüfte operieren lassen.
Ohne auch nur einen Auftritt in der Regular Season stieg Kutscherow in die Playoffs – und fand auf Anhieb wieder den Tritt. Im 1. Spiel gegen die Florida Panthers gelangen ihm 2 Tore und 1 Vorlage. In den ersten 4 Spielen sammelte er gleich 9 Skorerpunkte (3 Tore), und so ging es munter weiter.
Keine Anlaufzeit nötig
Am Ende kam Kutscherow auf 32 Skorerpunkte (8 Tore) in 23 Spielen, womit er erneut zum Playoff-Topskorer seines Teams avancierte. Anlaufzeit scheint der hochtalentierte Angreifer nicht zu brauchen.
Doch Kutscherow war nicht die einzige Personalie, die beim Titelverteidiger herausstach:
- Den 1:0-Siegtreffer im entscheidenden 5. Spiel gegen Montreal erzielte mit Ross Colton ein Rookie, der im Schnitt nur rund 10 Minuten Eiszeit erhielt. In der Regular Season war er lediglich in 30 Spielen zum Einsatz gekommen.
- Als erster NHL-Goalie legte Tampas russischer Torhüter Andrej Wassilewski zum fünften Mal in Folge beim entscheidenden Sieg in einer Serie einen Shutout hin und bekam folgerichtig die Conn Smythe Trophy für den wertvollsten Spieler (MVP) der Playoffs.
- Auch Patrick Maroon schrieb Geschichte. Der Routinier ist der erste Spieler in der «expansion era» (seit 1967), der den Cup dreimal nacheinander mit verschiedenen Teams holte. 2019 war der 33-jährige Amerikaner mit den St. Louis Blues Meister geworden.