Selbst schwere Verletzungen konnten die Titelverteidigung der Florida Panthers nicht verhindern. Coach Paul Maurice eröffnete nach dem siegreichen 6. Spiel gegen die Edmonton Oilers, dass gleich mehrere Stars trotz Blessuren durchgehalten hätten.
- So habe Matthew Tkachuk, der den Game-Winner zum 2:0 erzielte, an einer Leisten- sowie Adduktorenzerrung auf derselben Seite gelitten. «Er war ein absolutes Wrack, das war die medizinische Diagnose», sagte Maurice. Tkachuk war erst auf die Playoffs wieder ins Team zurückgekehrt, nachdem er sich Ende Februar am Knie verletzt hatte.
- Neben dem US-Amerikaner spielte auch Aleksander Barkov mit einem Handicap: Der Captain habe sich im 1. Spiel die Hand aufgeschnitten. «Die Naht ist zweimal aufgegangen, bis wir sie am Ende einfach zusammengeklebt haben», gab Maurice preis.
- Sam Reinhart verletzte sich im Conference-Final gegen Carolina: Er fiel mit einer Zerrung am Kreuzband allerdings bloss 2 Spiele aus und avancierte in Spiel 6 gegen Edmonton mit 4 Toren zum Matchwinner – zuletzt hatte die Legende Maurice «Rocket» Richard dies 1957 in einer Meisterentscheidung geschafft.
Mit dem 2. Titel in Folge – und dem 3. Einzug in den Stanley-Cup-Final in Serie – sind die Panthers endgültig zur dominierenden Eishockey-Dynastie aufgerückt. Dies sah auch Tkachuk so: «Verdammt, ja!», beantwortete der 27-Jährige die entsprechende Frage siegestrunken.
Die letzte Titelverteidigung in der NHL glückte den Tampa Bay Lightning 2021, die 2022 im Final gegen Colorado den Hattrick verpassten. Mehr als 2 Meisterschaften in Folge konnten zuletzt die New York Islanders feiern, die 1983 den 4. Titel in Serie holten; damals übrigens auch gegen die Oilers.
Unglücksrabe Perry
Wo es Sieger hat, gibt es aber auch immer Verlierer. Dazu gehört in erster Linie Edmonton mit Connor McDavid und Leon Draisaitl. Trotz doppelter Star-Power und dem zweiten Einzug in den Final in Serie warten die Oilers seit 1990 auf ihren 6. Stanley-Cup-Erfolg. Fast genauso lange dauert die Dürre in ganz Kanada, dem «Mutterland des Eishockeys». Seit die Montreal Canadiens 1993 gegen die LA Kings gewinnen konnten, hofft man in Kanada auf einen weiteren Titel.
Am grössten dürfte der Frust bei Corey Perry sitzen. Der 40-Jährige scheint immer zur falschen Zeit im falschen Team zu sein: 2020 verlor er den Final mit Dallas, 2021 mit Montreal, 2022 mit Tampa Bay, sowie 2024 und 2025 mit Edmonton. Kein Spieler in der Geschichte hatte es zuvor erleben müssen, 5 Mal innert 6 Jahren im Stanley-Cup-Final zu unterliegen. Immerhin hatte Perry vor 18 Jahren mit Anaheim auch einmal den knapp 16 Kilogramm schweren Pokal stemmen dürfen.