Roman Josi, Pius Suter, Kevin Fiala und Nino Niederreiter: Den grossen Traum vom Stanley Cup darf auch ein Schweizer Quartett aus der Western Conference träumen. Mindestens ein Schweizer wird auch in den Viertelfinals noch mit von der Partie sein, denn Suters Vancouver und Josis Nashville treffen in Runde 1 aufeinander.
Wer ist wie gut in Form und wie stehen die Chancen auf ein Weiterkommen bei Josi und Co.?
- Roman Josi (Nashville) vs. Vancouver
Die Nashville Predators, Verlierer im Stanley-Cup-Final 2017 gegen Pittsburgh, retteten ab Mitte Februar mit einer Serie von 18 Spielen mit mindestens einem Punktgewinn (16 Siege) ihre Saison. Aus fast hoffnungsloser Lage stürmten sie auf einen Playoff-Platz. Zuletzt gewann Captain Josis Team allerdings bloss 4 der letzten 10 Spiele.
Der 33-jährige Berner ist der Dreh- und Angelpunkt. Er verpasste wie Topskorer Filip Forsberg (94 Punkte) kein Spiel. Josis Leistungen waren herausragend. Zum 2. Mal in seiner Karriere nach 2021/22 gelang ihm im Schnitt mehr als ein Skorerpunkt pro Spiel (23 Tore, 62 Assists in 82 Spielen). Persönliche Formtendenz: Topform.
- Pius Suter (Vancouver) vs. Nashville
Seit Mitte Februar verlor Vancouver mehr Spiele als es gewann. Dennoch sicherte man sich die Pacific Division vor Edmonton. Die Canucks zählten lang zu den besten Teams. Die Schwierigkeiten der letzten 2 Monate hängen wohl mit der Knieverletzung Thatcher Demkos zusammen. Der Nummer-1-Goalie bestritt die letzten beiden Partien aber wieder.
Suter ist bei den Canucks in der 3. Linie gesetzt. Er sammelte in 67 Partien 29 Punkte (14 Tore) und erwies sich als ähnlich effizient wie in seiner bislang besten Saison vor 2 Jahren bei den Red Wings. Die persönliche Formtendenz war zuletzt aber wie beim gesamten Team sinkend.
Die Schweizer in den NHL-Playoffs
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Bild 1 von 4. Roman Josi, Nashville Predators (85 Punkte: 23 Tore/62 Assists). Mit 23 Toren war kein Verteidiger offensiv so produktiv wie Josi. Der Finalist von 2017 führte seine «Preds» mit einem sagenhaften Schlussspurt in die Playoffs. Bildquelle: Imago/USA Today Network.
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Bild 2 von 4. Kevin Fiala, Los Angeles Kings (73 P: 29 G/44 A). Das Ziel, die 30-Tore-Marke zum 2. Mal nach der Saison 2021/22 (damals für Minnesota) zu knacken, verpasste der Ostschweizer nur um ein Tor. Mit je 5 Treffern und Assists in den letzten 10 Partien kommt Fiala genau zur «Crunch Time» in eine gute Form. Bildquelle: Imago/USA TODAY Network.
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Bild 3 von 4. Pius Suter, Vancouver Canucks (29 P: 14 G/15 A). Für den Zürcher sind es die ersten Playoffs in der NHL. Die Saison war nicht unkompliziert, nach einem Höhenflug mit 6 Toren in 4 Spielen fehlte Suter Ende letztes Jahr einen Monat verletzungsbedingt. Bildquelle: Imago/USA TODAY Network.
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Bild 4 von 4. Nino Niederreiter, Winnipeg Jets (34 P: 18 T/ 16 A). 2019 stand der Churer mit Carolina im Conference-Final. Mit den Jets wäre dies eine echte Überraschung. Nach einer Schnittverletzung am Bein wurde Niederreiter rechtzeitig auf die Playoffs hin wieder fit. Bildquelle: Imago/USA TODAY Network.
- Nino Niederreiter (Winnipeg) vs. Colorado
Winnipeg beendete die Saison als «heissestes» Team. Die letzten 8 Partien gewannen die Jets allesamt. Im Westen rückten sie hinter Dallas auf Platz 2 vor. In den Achtelfinals treffen sie auf Colorado Avalanche, den Meister von 2022. Das Playoff-Tableau will es so, dass Winnipeg schon im Viertelfinal ohne Heimvorteil auf Dallas treffen könnte, das Team mit den meisten Punkten im Westen.
Niederreiter verlor zwar den Platz in der 2. Sturmlinie, zeigte indes eine solide Saison. Mit 18 Toren und 16 Assists war er nicht mehr so produktiv wie in den letzten beiden Saisons (45 und 49 Punkte). Zuletzt machte ihm eine Achillessehnenverletzung zu schaffen. Zum Quali-Abschluss gelang dem Bündner nach 19 Partien ohne Punkt immerhin ein Assist zum Siegtreffer gegen Vancouver. Persönliche Formtendenz: auf Formsuche.
- Kevin Fiala (Los Angeles) vs. Edmonton
Die Kings starteten mit einem Rekord in die Saison (11 Auswärtssiege in Serie) und beendeten selbige mit 10 Siegen aus 15 Partien auch gut. Dazwischen lagen zahlreiche Schwächephasen, die einen Trainerwechsel (Jim Hiller ersetzte Todd McLellan) zeitigten. In den Achtelfinals treffen die Kings auf einen Angstgegner. Gegen Edmonton schied L.A. vor einem Jahr in den Achtelfinals aus, zudem gingen die letzten 6 Partien in der Regular Season gegen die Oilers verloren.
Immerhin scheint diesmal Fiala, dem zum 3. Mal in Folge mehr als 70 Skorerpunkte gelangen (29 Tore, 44 Assists), völlig gesund zu sein. Letzte Saison verpasste der 27-jährige St. Galler die ersten 3 Playoff-Partien. Persönliche Formtendenz: sehr gut.