Defensive: Bern wie Lausanne verfügen über eine disziplinierte Defensive. Mit 116 Gegentoren stellte Lausanne gar die zweitbeste Verteidigung hinter Quali-Sieger ZSC. Der SCB kassierte auch nur vier Treffer mehr. Beide Teams bauen auf erfahrenes Personal: Bei Lausanne wie beim SCB steht nur je ein Verteidiger auf dem Eis, der jünger als 27 Jahre alt ist. Diese Parallele setzt sich auf der Torhüterpositionen mit Bührer (35) und Huet (39) fort, wobei der Vorteil angesichts des bisherigen Saisonverlaufs klar bei Lausanne liegt. Huet hielt für Lausanne so manchen Sieg fest, blieb 7 Mal ohne Gegentor, während Marco Bührer mit 91 % keine berauschende Fangquote vorzuweisen hatte und auch öfters durch Nolan Schaefer ersetzt wurde.
Offensive: Das Duell zwischen Bern und Lausanne ist auch ein Duell zwischen Kanadiern und Finnen, wobei Erstere die Nase vorne haben. Während das durchstrukturierte Berner Spiel auch offensiv oft zum Erfolg führte (158 Tore), tat sich Lausanne mit dem Toreschiessen schwerer als jedes andere Team der Liga (105 Treffer). Um den Favoriten aus Bern zu schlagen, sind Louhivaara, Pesonen und Hytönen gefordert. Bern weiss neben den treffsicheren Ritchie, Holloway und Gardner mit Plüss auch einen der gefährlichsten Schweizer in seinen Reihen.
Trainer: Disziplin heisst die Maxime von Boucher und Ehlers. Lausanne hat sich unter Ehlers zum unangenehmen, defensiv hart arbeitenden Gegner entwickelt. Befolgen die Spieler die Vorgaben des Trainers und leisten sich keine Aussetzer, ist die Equipe alles andere denn leicht zu bezwingen. Ganz ähnlich wird auch Bouchers SCB gerne als „Maschine“ bezeichnet, wobei sie sich aus Einzelteilen von wesentlich höherer Güte zusammensetzt. Wissen Ehlers Arbeiter die Berner Maschine zu stoppen, oder ist sie zu gut geschmiert?
Special Teams: Bremsen muss Ehlers Team den SCB freilich, ohne dafür zu viele Kraftmittel einzusetzen. Denn schlägt sich der zu erwartende Abnützungskampf in vielen Strafen beidseits nieder, wird es für die Waadtländer schwierig. Lausanne weist das drittschlechteste Boxplay der Liga auf, Bern das drittbeste. In Überzahl waren nur die Lakers und Genf effizienter als Bern, das im Schnitt nur knapp 8 Minuten für ein Powerplay-Tor brauchte, während Lausanne über 10 Minuten anrannte, um in Überzahl ein Tor zu schiessen.
Fieberkurve: Das Duell zwischen David und Goliath hat es in sich. Die Lausanner gewannen in der Quali 3 von 4 Direktbegegnungen. Im vergangenen Jahr bissen sich die ZSC Lions an Lausanne fast die Zähne aus und setzten sich erst mit einem 1:0-Minisieg im 7. Spiel der Viertelfinals durch. Mitentscheidend für den Ausgang der Affiche dürfte sein, wer den Schalter schneller auf Playoff-Modus umstellen kann. Beide Teams liessen die Quali relativ leger ausklingen: Bern verlor 4 der letzten 5 Spiele, Lausanne ging in 6 der letzten 8 Partien als Verlierer vom Eis.
SC Bern - HC Lausanne: Die Statistiken
SC Bern | HC Lausanne | |
Topskorer | Plüss (45) | Louhivaara und Pesonen (29) |
Bester Torschütze | Plüss (23) | Louhivaara (14) |
Meiste Assists | Ritchie (29) | Pesonen und Genazzi (19) |
Skorerpunkte Verteidiger | Gragnani (36) | Genazzi (21) |
Fangquote Goalie | Bührer (90,98 %) | Huet (93,15 %) |
Meiste Strafminuten | Scherwey (68) | Gobbi (70) |
Beste +/- Bilanz | Scherwey (+ 17) | Louhivaara (+ 8) |
Quote Powerplay | 19,5 % | 15,1 % |
Quote Boxplay | 85,3% | 80,5 % |
Quelle: SEHV, hockeyfans |
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 24.2.2015, 22:55 Uhr.