Lukas Frick, von 5 Zürcher Derbys konnte Kloten dieses Jahr 3 gewinnen. Sind die ZSC Lions so etwas wie ein Lieblingsgegner für die Flyers?
Lukas Frick: Lieblingsgegner kann man nicht gerade sagen. Derbys sind aber immer sehr hart umkämpft und emotional. Dreimal konnten wir das Glück bisher auf unsere Seite zwingen. Am Dienstag ist aber wieder ein neuer Match. Ich hoffe natürlich, dass es erneut klappt. Wir brauchen diese Punkte im Strichkampf.
Die Zeichen stehen gut: Kloten befindet sich nach 3 Siegen in Serie im Höhenflug. Was machen die Flyers momentan richtig?
Wir kämpfen extrem hart für unsere Punkte. Das zeichnet uns als Team aus: Wir stehen geschlossen zusammen und probieren immer, das Beste herauszuholen.
Der NLA-Strichkampf
7. | Lausanne | 47 | 16 | 6 | 4 | 21 | 116:134 | 64 |
8. | Kloten Flyers | 45 | 17 | 4 | 2 | 22 | 135:135 | 61 |
9. | Bern | 46 | 14 | 5 | 9 | 18 | 140:149 | 61 |
10. | Ambri-Piotta | 46 | 16 | 2 | 8 | 20 | 129:153 | 60 |
Brauchen Sie den Druck aus dem Strichkampf, um alles aus sich herauszuholen?
Druck ist immer gut. Auch der Druck, den wir momentan haben. Er wäre zwar nicht unbedingt nötig, aber jetzt machen wir das Beste aus der Situation und werfen nochmals alles in die Waagschale.
Wo sehen Sie Verbesserungspotential bei Ihrem Team?
Wir müssen versuchen, über das ganze Spiel konstanter zu sein und 60 Minuten lang unser Eishockey zu spielen. Es reicht nicht zum Sieg, wenn man 10 Minuten schläft.
Wie ist die Stimmung in der Garderobe mitten im Strichkampf?
Die Stimmung im Team ist sehr gut. Wir haben uns vor der Nati-Pause eine gute Ausgangslage geschaffen. Jetzt müssen wir die positiven Gefühle aus den letzten 3 Meisterschafts-Spielen mitnehmen.
In der Saison 2013/14 hat Kloten die Finalserie gegen die ZSC Lions mit 0:4 verloren. Für Sie waren es die 1. NLA-Playoffs. Was sind Ihre Erinnerungen?
Es war extrem schade, dass wir damals 0:4 auf die Kappe bekommen haben. Aber das gehört der Vergangenheit an. Wir haben versucht, aus der Niederlage zu lernen.
Ich will versuchen, mich in der A-Nati zu etablieren.
Sie persönlich haben sich nach der Final-Niederlage zum Stammspieler gemausert und erste Aufgebote für die A-Nati erhalten. Wie schafften Sie das?
Dass es mir so gut gelaufen ist, hat sehr viel mit dem ganzen Team zu tun. Ich fühle mich sehr wohl in der Mannschaft und bekomme viel Vertrauen vom Trainer (Sean Simpson, Anm. d. Red.) geschenkt.
Zu Beginn der Saison liefen Sie meistens in der 2. oder 3. Linie auf. Jetzt bilden Sie zusammen mit Erik Gustafsson Klotens Defensiv-Duo Nummer 1. Wie ist das Verhältnis zu Gustafsson?
Ich kann extrem viel von ihm profitieren und lernen. Er hat sehr viel Erfahrung. Es ist wahnsinnig wichtig für einen jungen Verteidiger, dass er mit gestandenen Spielern auflaufen und das Beste von ihnen abschauen kann.
Lukas Frick: Zahlen und Fakten
Alter | 21 |
Grösse | 188 cm |
Gewicht | 89 kg |
Position | Verteidiger |
Rückennummer | 38 |
Junioren-Team | EHC Uzwil |
Skorerpunkte 2015/16 | 18 (4 Tore, 14 Assists) |
Wo sehen Sie Ihre Stärken und Schwächen?
Im Eins-gegen-Eins aus dem Eck bin ich relativ gut. Zudem behalte ich im Spiel meistens die nötige Ruhe. Schwächen sehe ich vor allem beim Tempo: Beim Schlittschuhlaufen kann ich noch zulegen.
Wagen Sie eine Prognose: Wo steht Lukas Frick in 5 Jahren?
Ich hoffe, ich werde einen Stammplatz in einer guten Mannschaft haben. Momentan bleibe ich ja noch mindestens eine Saison bei Kloten. Ich versuche, auf dem bisher Erreichten aufzubauen und mich so auch in der A-Nati zu etablieren.
Jeder Spieler will in die Playoffs. Es ist die geilste Zeit der Saison.
Die NHL ist kein Thema?
Wenn ein Angebot reinkommt, dann wäre das natürlich super. Ich würde es sicher nicht ausschlagen. Momentan ist es aber wichtig, dass mir zuerst in der Schweiz der endgültige Durchbruch gelingt.
Noch eine letzte Frage: Wieso gehört Kloten in die Playoffs?
Wir hatten eine extrem schwierige Zeit in den letzten Jahren. Die neuen Besitzer (eine kanadische Investorengruppe, Anm. d. Red.) unterstützen uns sehr und wir versuchen, jetzt etwas zurückzugeben. Jeder Spieler will in die Playoffs. Es ist die geilste Zeit der Saison.
Sendebezug: Radio SRF 4 News, Morgenbulletin, 16.02.2016, 8:17 Uhr