Der Schweiz läuft es an der WM in Riga bislang wie am Schnürchen. 4 Spiele, 4 Siege und ein Torverhältnis von 19:2 können sich sehen lassen. Am Donnerstag bestand die Mannschaft von Trainer Patrick Fischer auch den ersten richtigen Härtetest mit einem 4:2-Erfolg gegen die Slowakei .
Was bei den Schweizern auffällt: Die «Last» des Toreschiessens ist bislang auf viele Schultern verteilt, auf sehr viele Schultern. 15 Spieler zeichnen für die 19 Treffer verantwortlich. Nur Nino Niederreiter (4) und Denis Malgin (2) haben mehr als ein Goal erzielt. Und es ist davon auszugehen, dass sich zumindest noch Kevin Fiala und Nico Hischier in die Torschützenliste eintragen werden.
Auffällig: Auch die Schweizer Verteidiger beteiligen sich fleissig an der Torproduktion. 6 der 8 Verteidiger haben schon einen Treffer erzielt. Einzig Michael Fora (1 Assist) und Dean Kukan (2 Assists) haben noch nicht getroffen.
«Wir haben vier super Blöcke, die alle den Unterschied machen können», sagt EVZ-Verteidiger Tobias Geisser, der gegen Kasachstan das 1:0 erzielt hat, und fügt an: «Es spricht für unsere Mannschaft, dass wir sehr variabel sind.» Es sei Teil des Schweizer Systems, dass versucht werde, die Verteidiger im Angriff miteinzubeziehen, so der 24-Jährige.
Gegen Kanada brilliert Genoni eigentlich immer
Trotz all der Punkte in der Offensive vernachlässigen die Verteidiger ihre Kernaufgaben am anderen Ende des Eises nicht. Volle 205 Minuten und 8 Sekunden dauerte es, bis die Schweiz in Riga den ersten Gegentreffer hinnehmen musste. Einen grossen Anteil an dieser Bilanz haben die beiden Goalies Leonardo Genoni und Robert Mayer, die sich bislang abwechseln. Mayer steht bei einem Gegentor pro Spiel, Genoni ist nach 120 Minuten noch unbezwungen.
Der 7-fache Meistergoalie Genoni wird am Samstagnachmittag gegen Kanada das Tor hüten. Mit WM-Duellen gegen Kanada hat er Erfahrung. Bereits 5 Mal stand der 35-Jährige gegen die «Ahornblätter» an Welttitelkämpfen zwischen den Pfosten. Zwei ärgerlichen Niederlagen in der Verlängerung 2011 und 2019 stehen drei Siege 2017, 2018 (im Halbfinal) und 2022 gegenüber.
Wenn wir defensiv weiterhin gut stehen, dann kommt es sehr gut.
Die Fangquote Genonis in diesen Partien ist überragend: 196 von 208 Schüssen gegen Kanada konnte er abwehren, was 94,23 Prozent gehaltener Schüsse entspricht.
Die letzten 8 WM-Duelle gegen Kanada
Jahr | Resultat | Turnierphase | Schweizer Goalie |
---|---|---|---|
2022 | 6:3 | Gruppenphase | Genoni |
2019 | 2:3 n.V. | Viertelfinal | Genoni |
2018 | 3:2 | Halbfinal | Genoni |
2017 | 3:2 n.V. | Gruppenphase |
Hiller bis 7. Minute danach Genoni |
2015 | 2:7 | Gruppenphase | Berra |
2013 | 3:2 n.P. | Gruppenphase | Gerber |
2012 | 2:3 | Gruppenphase | Stephan |
2011 | 3:4 n.V. | Gruppenphase | Genoni |
Die letzten WM-Duelle zwischen der Schweiz und Kanada gingen meistens mit einem Tor Unterschied aus. Nicht so vor einem Jahr, als die Nati in Helsinki einen 6:3-Spektakelsieg einfuhr. Genoni erwartet keine Wiederholung jener Partie: «Ich denke nicht, dass es noch einmal ein solches Spiel geben wird. Wenn wir defensiv weiterhin gut stehen, dann kommt es sehr gut.»